DAW und AVN: Parlamentarischer Abend in Hannover

Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und der Automatenverband Niedersachsen (AVN) luden zum gemeinsamen Parlamentarischen Abend nach Hannover ein. Die Veranstaltung fand am 26. September im Restaurant des Niedersächsischen Landtags statt.

Fokus: Kampf gegen den Schwarzmarkt

Georg Stecker, DAW-Vorstandssprecher, und Frank Waldeck, 1. Vorsitzender des AVN, begrüßten die Gäste aus Landtag, Landesregierung, Unternehmensverbänden und der Automatenwirtschaft. Laut Mitteilung waren unter anderem die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, Sabine Tippelt MdL (SPD), die Staatssekretärin im Niedersächsischen Finanzministerium, Sabine Tegtmeyer-Dette (Bündnis 90/Die Grünen) sowie der stellv. Fraktionsvorsitzende und Sprecher für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Christoph Bratmann MdL (SPD) anwesend.

In seinem Grußwort wies der DAW-Vorstandssprecher auf die Zukunft des gewerblichen Automatenspiels hin. Eine Stärkung des legalen Angebots sei ihm zufolge zwingend erforderlich. „Legale Geräte müssen den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden wieder gerecht werden und Spielfreude vermitteln. Unser Angebot muss also nachfragegerecht, interessant und sicher zugleich sein. Nur so lassen sich die Ziele des Glücksspielstaatsvertrages im Sinne des Verbraucher- und Jugendschutzes umsetzen.“ Stecker betonte außerdem, dass die wachsenden Illegalität ohne jeden Spieler- und Jugendschutz dringend in die Schranken gewiesen werden müsse. „Und die stärksten Partner des Staates im Kampf gegen den Schwarzmarkt sind ein effizienter Vollzug und ein starkes legales Angebot.“

Zahlreiche Insolvenzen niedersächsischer Unternehmen

Waldeck stellte die herausfordernde Lage der Branche in den Mittelpunkt: „Seit 2016 sinken die Zahlen der legal aufgestellten Geldspielgeräte und wir haben mit zahlreichen Insolvenzen niedersächsischer Unternehmen zu kämpfen. Ende 2025 – mit dem Auslaufen der Doppelhalle – steht uns als Branche in Niedersachsen eine weitere drastische Dezimierung des legalen Marktes bevor. Ein Blick hin zu der Entwicklung des illegalen Marktes zeigt jedoch, dass nicht weniger gespielt wird. Im Gegenteil, der illegale Markt boomt. Dass die Ausbreitung des illegalen Glücksspiels ein Problem ist, ist inzwischen deutschlandweit in der Politik angekommen. Die Erkenntnis allein hilft uns Unternehmerinnen und Unternehmern aber nicht. Wir brauchen Lösungen.“

Niedersächsische Landesregierung lässt Spielhallengesetz unberührt

Der SPD-Politiker Christoph Bratmann MdL, betonte in seiner Rede: „Kaum ein Satz aus der Werbung dürfte so bekannt sein, wie der Hinweis ‚Glücksspiel kann süchtig machen‘. Doch das ist mitnichten eine Phrase, denn der Grat zwischen Vergnügen und Sucht ist tatsächlich schmal. Umso wichtiger ist es, dass Glücksspiel in geordneten Bahnen verläuft – legal, kontrolliert und damit nach klaren Spielregeln. Diese stetig weiterzuentwickeln ist die gemeinsame Aufgabe von Politik, Gesellschaft und natürlich den Glücksspielanbietern selbst.“

Auch Claudia Simon, seit 2019 Mittelstandsbeauftragte im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, machte deutlich, dass das legale Glücksspiel gestärkt werden müsse. Damit könne der illegale Glücksspielmarkt eingedämmt werden. Simon ist daher der regelmäßige Austausch mit der Branche wichtig. Sie appellierte an die legalen Unternehmen, stetig die eigene Qualität zu verbessern. Allerdings machte Simon laut Mitteilung klar, dass die Landesregierung derzeit keinen Grund sehe, das Spielhallengesetz noch einmal anzufassen, um Mehrfachkonzessionen zu ermöglichen: „Eine weitere Verschiebung wird es nicht geben.“ Ihr Grußwort schloss mit dem Appell: „Lassen Sie uns beim Kampf gegen das illegale Spiel gemeinsam vorgehen!“

Foto (v. l.): Frank Waldeck (AVN), Christoph Bratmann (SPD), Sabrina Kahmann (DAW-Länderbeauftragte) und Georg Stecker (DAW) © AWI/DAW/Arp