VDAI: Wissenschaft im Fokus

Die Mitgliederversammlung des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) am 4. Juni in Berlin beschäftigte sich in ihrem öffentlichen Teil vor allem mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Glücksspiel. Der Verband hatte vor einem Jahr angekündigt, sich dieser Thematik gezielt zu widmen. „Wir haben das ernst gemeint. Und wir meinen das nach wie vor ernst”, ließ Manfred Stoffers (Bildmitte), einer der beiden geschäftsführenden Vorstände, keinen Zweifel an diesem Kurs.

Blick der Forschung erweitern

Dr. Daniel Henzgen (rechts im Bild), ebenfalls geschäftsführender Vorstand des VDAI, erwähnte dazu unter anderem die Arbeit von Statistikerin Katharina Schüller, die mit ihrer kritischen Analyse des Glücksspiel-Surveys ein enormes mediales und auch politisches Echo gefunden habe: „Das kannten wir bisher so noch nicht.“ Es sei außerdem mit fundierter wissenschaftlicher Unterstützung gelungen, das Thema des illegalen Spiels sowohl medial als auch politisch zu verankern: „Illegales Spiel wird als Problem erkannt.“

Das ändere allerdings nichts daran, dass diese wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Spiel immer nur eine Beschäftigung mit dem Spiel als Problem sei. „Die wissenschaftlichen Arbeiten haben immer einen Problemfokus. Das Spiel wird dort als Problem gesehen. Aber Fakt ist doch, dass die meisten Menschen kein Problem mit dem Spiel haben”, so Henzgen. Diesen ständigen Problemfokus aufzubrechen und den wissenschaftlichen Blick zu erweitern, erhofft sich Henzgen von der „Deutschen Stiftung Glücksspielforschung gGmbH“, die er auf der Mitgliederversammlung des VDAI vorstellte. Es gehe bei dieser Stiftung darum, kreative Wege zu eröffnen, um Forschung und Wissenschaft rund um das Glücksspiel „aus dem Suchtkäfig zu befreien.” Die Stiftung sei nicht Auftraggeber von Forschung. Sie mache im Gegenteil Forschenden das Angebot, „auf eigene Initiative das riesige thematische Spektrum für potenzielle Forschung auszuloten”. Mit ihren attraktiv dotierten Wissenschaftspreisen bereite die Stiftung den Boden für innovative und zugleich qualitativ hervorragende Forschung, übrigens auch im Nachwuchsbereich, so Henzgen.

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Foto: VDAI-Geschäftsführer Lars Rogge (v. r.) und die geschäftsführenden Vorstände Manfred Stoffers und Dr. Daniel Henzgen sind überzeugt, dass wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Glücksspiel das Thema versachlicht.