Manfred Schlösser
18.11.2024
Es lohnt sich doch
Der Bayerische Automaten-Verband wurde jüngst 70 Jahre alt. Logisch, dass dies ausgiebig gefeiert wurde. Seit 22 Jahren leitet Andy Meindl diese Interessengemeinschaft. Meindl ist kein einfacher Zeitgenosse, das sagen zumindest viele, die ihn kennen. Einfach will er aber auch nicht sein. Er hat seine Ziele und die versucht er, auch gegen Widerstände, mit seinem Vorstand durchzusetzen. Wer hinschaut, wie die Branche in Bayern dasteht, der weiß, dass dort nicht nur nicht viel falsch gemacht wurde. Nein, es wurde offensichtlich sehr viel richtig gemacht. Meindl selbst stellt sich dabei gern in die Reihe seiner früheren Vorstandskollegen und Mitstreiter, die den Grundstein für den Erfolg gelegt haben.
Das Lobeslied gilt nicht nur den Bayern, sondern im Prinzip allen Verbänden und Vorständen, die sich seit vielen Jahren und Jahrzehnten für die Belange der Automatenunternehmer einsetzen. Aber weil die Bayern gerade ihren Geburtstag gefeiert haben, lässt sich an ihrem Beispiel gut zeigen, wie Verbandsarbeit aussehen muss, damit es sich auch lohnt – und Spaß machen kann.
Da ist einmal die Kontinuität in der Person des Vorsitzenden. Eines Vorsitzenden, der strikt sein Ding macht. Das macht es auf Bundesebene nicht immer leicht, wird aber im Bayernland respektiert und durchaus gern gesehen. Ein bisschen CSU, könnte man sagen. Vielleicht hat man auch deshalb in bayerischen Regierungskreisen zumindest ein offenes Ohr – was Politik immer haben sollte – wenn der Bayerische Automaten-Verband konstruktive Vorschläge macht.
Und der Vorstand des Verbandes ist ausgesprochen jung. Konstantin Degen (25) und Andreas Strunz (30) wurden am Tag nach der Jubiläumsfeier in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt. Ein Vorstand, dem bereits zwei junge Frauen angehören. Ein Signal, das deutlich sagt: Mit uns ist auch in Zukunft zu rechnen und wir werden die Verbandstradition ungebremst fortführen. Ein Umstand, der übrigens überall in der Politik gut ankommt: Familienbetriebe, jung dynamisch, zukunftsorientiert, in einer modernen Interessengemeinschaft, das wird in der Politik gern gesehen und zwar von Flensburg bis Garmisch und von Trier bis Dresden.
Deshalb möchte ich auch alle Verbände mitnehmen, wenn es gilt, gegen Ende eines Jahres Danke zu sagen. Danke für die vielen Stunden, Danke für die viele Arbeit, Danke dafür, dass Sie die Interessen der Kolleginnen und Kollegen in die Politik tragen. Beileibe nicht immer ein einfaches Unterfangen. Und längst nicht immer von Erfolg gekrönt. In manchen Gegenden und unter manch einer Regierung eher von Frust und permanenter Enttäuschung gekennzeichnet. Um so wichtiger und um so dankenswerter, dass entschlossene Aufstellunternehmer auch dort immer am Ball bleiben.
Und die Zeiten werden nicht einfacher. Die Kriege in Europa und der Welt, die Politik eines Donald Trump in den USA, das Scheitern der Ampel-Regierung in unserem Land, das eher schwache Europa, Klimawandel, Migration und besonders die schwache Wirtschaft werden Abgeordnete in Bund und Ländern wenig zuhören lassen, wenn Verbände an die Tür klopfen – zumindest eine ganze Zeit lang. Erst einmal stehen Bundestagswahlen vor der Tür, dann muss sich eine neue Regierung finden. Gewählt wird 2025 auch in Hamburg und ein Jahr später stehen Wahlen in fünf wichtigen Bundesländern an. Keine gute Zeit also mit den Interessen der Branche Gehör zu finden. Glück auf an alle, die es trotzdem immer wieder angehen – und Danke nochmal.
Manfred Schlösser
Verleger games & business
schloesser@gamesundbusiness.de