Steffen Hanak
21.01.2025
Neuer Schwung
Das 21. Jahrhundert wird langsam aber sicher älter, ein Viertel ist bereits rum. Die Automatenbranche wird hingegen jünger. Junge Automatenunternehmer beziehen immer häufiger öffentlich Position, gehen in die Vorstände der Branchenverbände und gründen zusätzlich eigene Diskussionsrunden. Der Austausch untereinander ist schnell. Die Bedeutung von Gremien und Länderproporzen tritt in den Hintergrund. Es geht um Information – darum, sich flott zu vernetzen und Ratschläge in dem Moment geben zu können, wenn sie gebraucht werden. Auch wir von der games & business-Redaktion erleben diesen Wandel. Unter anderem in unserer im dritten Jahr laufenden Serie Generation Y sprechen wir mit Jungunternehmern aus dem ganzen Bundesgebiet. Wir hören zwar von alten Problemen wie immer weiter steigenden Vergnügungssteuersätzen und einem wuchernden illegalen Spiel, das der Staat nicht oder nicht effektiv genug bekämpft. Aber die Tonalität ändert sich.
Die jungen Unternehmer treten selbstbewusst auf. Sie verstehen ihre schon seit etlichen Jahren laufenden Familienbetriebe als eigene Marken. Und sie haben es satt, sich zu verstecken. Sie wollen mit ihrem Angebot und ihren Qualifikationen gesehen werden. Ganz ausdrücklich sagen sie, dass sie im Gespräch mit Freunden oder auch mit anderen Leuten nicht als jemand auftreten, der „im Freizeitbereich“ tätig ist, sondern als Automatenunternehmer. Und als solche wollen sie fair behandelt werden. Schließlich müssen sie sich selbst an ein beeindruckend großes und nicht immer logisches Bündel von Vorschriften halten, um überhaupt als Unternehmer in ihrer Branche agieren zu dürfen. Immer wieder berichten sie uns, dass sich die (politische) Sicht auf das Glücksspiel in ihrer Generation wenigstens langsam zu entkrampfen scheint. Das ist mehr als wünschenswert. Wenn die Politik und auch die Gesellschaft insgesamt die Branche etwas nüchterner und weniger pseudomoralisch aufgeladen betrachten, bietet das Chancen: Einige Baustellen können mit neuem Schwung angegangen werden. Die jungen Automatenunternehmer stehen dafür bereit.
Steffen Hanak, stv. Chefredakteur games & business
hanak@gamesundbusiness.de