11.10.2023
Klartext zu Vergnügungssteuer & Co: Spielhallentermin in Bersenbrück
Eine immer höhere Vergnügungssteuer macht vielen Automatenunternehmern das Leben schwer. Legale Spielhallen müssen schließen, während das illegale Spiel blüht. Johannes Gill, Geschäftsführer Royal Casino DGS aus Kirchlengern, will das nicht tatenlos hinnehmen. Gill redete Klartext bei einem Ortstermin Ende September mit Vertretern der lokalen Presse und der Politik. Auch games & business war vor Ort im niedersächsischen Bersenbrück.
„Gerade ich als Jungunternehmer will ja den Familienbetrieb einmal weiterführen“, betont der 33-Jährige gegenüber Christian Calderone, dem rechtspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag. Zusammen mit seinem Vater Klaus Gill ist Johannes Geschäftsführer der Royal Casino DGS aus Kirchlengern. Das Unternehmen betreibt 50 Spielhallen und Standorte mit Gastro-Aufstellung in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Schaden für Spielerschutz und Kommunen
Gill erklärt beim Termin, was er als Unternehmer leistet, wie stark Energie- und Personalkosten gestiegen sind und was die Zertifizierungen der Spielhallen und die Schulungen der Mitarbeitenden – alles Maßnahmen zugunsten des Spieler- und Jugendschutzes – finanziell bedeuten. Die von der Kommune bereits während der Corona-Pandemie von 14 auf 25 Prozent erhöhte Vergnügungssteuer obendrauf „schaffe ich wirtschaftlich einfach nicht mehr“, wird Gill deutlich. Sie schlage existenzbedrohlich in seiner Unternehmensbilanz zu Buche. „Es kann doch nicht im Sinne der Politik sein, dass diejenigen, die Spieler- und Jugendschutz wirklich großschreiben, als erste vom Platz müssen“, so Gill. Das schade dem Spielerschutz – und genauso den Kommunen, wenn ihre Steuereinnahme versiegt.
Illegales Spiel
Wer beim Ortstermin deutlich ausführte, dass die Vergnügungssteuer kein Instrument für die Bekämpfung von Spielsucht sei, erfahren Sie in der Oktober-Ausgabe von games & business. Natürlich auch, was zu Spielhallen-Öffnungszeiten und der Bedrohung durch illegale Angebote beim Termin in der Spielhalle erörtert wurde. Johannes Gill monierte unter anderem, dass kaum ein Vollzug gegen illegales Glücksspiel stattfinde. Einen ganz konkreten Ansatzpunkt sieht Politiker Calderone hier zugunsten des legalen Spielangebots im Feld der Politik. Neugierig welchen? Erfahren Sie es in unserer Oktober-Ausgabe. Zum Kennenlernen gibt es 3 Ausgaben gratis.
Bild: Johannes Gill (l.) erläutert Politiker Christian Calderone (CDU) die streng regulierten Abläufe des Spielbetriebs in einer Spielhalle.