Aktive Glücksspielteilnehmer im Dialog – Einblicke aus erster Hand zur Motivation

Ein Novum: Aktive Spielgäste im Podiumsgespräch

Ein einzigartiges Highlight der diesjährigen Fachtagung Suchtprävention Glücksspiel in der Praxis ist die erstmalige Teilnahme aktiver Glücksspielteilnehmer/-innen an einer Podiumsdiskussion. Hier sollen diejenigen zu Wort kommen, die im Zentrum der Präventionsarbeit stehen: die Spielgäste selbst. In einem offenen Gespräch teilen sie ihre individuellen Motive, ihre Erfahrungen und ihre Sichtweise auf das Thema Glücksspiel.

Beim frühzeitigen Erkennen sind Unternehmen und ihr Servicepersonal gefragt, aber eine weitere wichtige Frage die, sich dabei stellt ist: Wer sind die Spieler? Was wollen und suchen sie? Und wie entwickelt sich die Rollenverteilung von Spielgästen und Glücksspielanbietern?

Die Fachtagung: Austausch für die Praxis – und mit der Praxis

Die vierte FSGP findet am 1. und 2. April 2025 im Haus am Dom in Frankfurt a. M. statt. Experten und Expertinnen aus Suchtprävention, Glücksspiel, Recht, Suchthilfe und Forschung treffen auf Praktiker der Prävention, um gemeinsam über Visionen und Konzepte für die Zukunft der Prävention zu diskutieren. Die FSGP verbindet aktuelle Forschungs- und Entwicklungsfragen mit Innenansichten und Erfahrungen aus der Praxis und möchte damit alle Beteiligten Gruppen im Glücksspielbereich in Dialog bringen.

Die Tagung entstand in Zusammenarbeit mit der Fachgesellschaft Qualitätssiegel Spielerschutz in Baden-Württemberg und wurde von den Psychologen Günther Zeltner (ehemals eva Stuttgart) und Dr. Henning Brand (origo Akademie) weiterentwickelt. Seit 2019 wird die Veranstaltung von der origo Akademie ausgerichtet.

Spannungsfeld individuelle Freiheit und Verantwortung

Die Tagung wird eröffnet mit einem Vortrag von Prof. Dr. Frauke Rostalski (Universität Köln), Professorin für Strafrecht und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Sie spricht zum Thema „Die vulnerable Gesellschaft. Zum Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit in Zeiten wachsender Vulnerabilität“.

Anschließend beleuchtet RA Martin Reeckmann (Berlin) den rechtlichen Rahmen und die Zukunft der Prävention im Glücksspiel. Sein Vortrag trägt den Titel „Der perfekte Spieler – Eine Collage zum Verhältnis des § 6 Abs. 1 GlüStV zum Spielerschutz“.
Darauf folgt ein Beitrag von Prof. Dr. Gerhard Bühringer (Dresden). Die Vorträge und Diskussionen werden anschließend in Arbeitsgruppen vertieft.

Spielmotive – Verlaufsprozesse beim Glückspielen

Elisa Westebbe-Rodriguez (Regierungspräsidium Darmstadt) beginnt mit einem Vortrag über aktuelle Entwicklungen zum Spielersperrsystem OASIS, gefolgt von Dr. Jens Kalke (Hamburg), der weitere Einblicke dazu gibt. Anschließend findet am Nachmittag eine Podiumsdiskussion mit aktiven Glücksspielern statt, bei der die Motive und Anreize des Spielens beleuchtet werden.

Grundlagenforschung, Verhaltenssüchte und Austausch mit der Praxis

Der zweite Tag beginnt mit zwei Vorträgen zu den psychologischen und neurobiologischen Grundlagen von Verhaltenssüchten. Prof. Dr. Matthias Brand (Duisburg) und Prof. Dr. Jan Peters (Köln) werden die Themenbereiche Psychologie der Verhaltenssüchte und Glücksspielsucht beleuchten.

Digitale Früherkennungssysteme

Dr. Michael Auer (Wien) referiert über digitale Früherkennungssysteme im Online-Glücksspiel. Axel Weber von der Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG – Westlotto stellt dabei das digitale Präventionsprojekt Gameshift NRW vor. Das Programm schließt mit einem Podiumsgespräch und einem Ausblick auf die Veranstaltung. An der Diskussion nehmen Mag. Alice Schogger (Wien), Dipl.-Psych. Günther Zeltner (Stuttgart) und Dr. Henning Brand (Köln) teil.

Austausch und Networking

Neben den Vorträgen bietet die FSGP vielfältige Möglichkeiten für Networking – etwa beim gemeinsamen Abendessen in der Cucina delle Grazie. Der festliche Abschluss der Tagung wird durch ein Konzert der international renommierten Band „Margaux und die Banditen“ gekrönt.

Bildquelle: origo Akademie