
03.06.2025
BAV: Legale Betriebe brauchen faire Rahmenbedingungen
Die rasant steigenden Zahlen im Bereich des illegalen Glücksspiels sind für den Bayerischen Automaten-Verband (BAV) alarmierend und bestätigen, was der Verband seit Jahren mahnt: Nur durch eine konsequente Trennung zwischen legalem, staatlich reguliertem Angebot und illegalem Wildwuchs lässt sich dieser Entwicklung wirksam begegnen. Das stellt der BAV mit Bezug auf die Anfrage der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag an die Bay. Staatsregierung zur Zunahme von Ermittlungsverfahren im Bereich des illegalen Glücksspiels klar. Daher fordert der Verband eine noch stärkere Fokussierung auf wirksame Kontrollen illegaler Angebote – und gleichzeitig eine klare Stärkung der legalen, zertifizierten Betriebe, die täglich Verantwortung für Spielerschutz und Prävention übernehmen.
Illegalität weitgehend unbehelligt
Bayern sieht sich bundesweit als Vorreiter bei der Qualität und Regulierung des legalen gewerblichen Glücksspiels. Kein anderes Bundesland weise so viele zertifizierte Spielstätten auf wie der Freistaat. Diese Zertifizierungen – basierend auf strengsten Anforderungen an Spielerschutz, Jugendschutz, Mitarbeiterschulungen und technische Sicherheitsstandards – sind laut BAV ein zentraler Baustein im Kampf gegen illegales Glücksspiel. „Es ist unerlässlich, legale Betreiber endlich zu stärken und nicht weiterhin durch Überregulierung und unverhältnismäßige Auflagen und Kontrollen zu schwächen“, erklärt BAV-Präsident Andy Meindl (Bild). „Während professionelle Anbieter mit Konzession nach dem Glücksspielstaatsvertrag lückenlos kontrolliert werden und Spielerschutz höchste Priorität hat, agiert das illegale Milieu weitgehend unbehelligt.“ Im Gegensatz dazu würden sich illegale Anbieter jeder Kontrolle entziehen. Sie umgehen Sozialkonzepte, verstoßen gegen Jugendschutzbestimmungen und untergraben durch ihre Intransparenz den Verbraucherschutz. Die legale Branche hingegen erfülle umfassende gesetzliche Auflagen, unterzieht sich regelmäßigen Kontrollen und arbeitet eng mit Ordnungs- und Vollzugsbehörden zusammen.
Legale Angebote müssen attraktiver werden
Ein zunehmend drängendes Problem ist laut Verband die im Vergleich zu illegalen Online-Angeboten deutlich geringere Attraktivität des legalen gewerblichen Spiels. Aktuelle gesetzliche Vorgaben würden das legale Spielangebot so stark beschneiden, dass es für viele Spielgäste kaum noch reizvoll erscheint. Dieser Wettbewerbsnachteil gefährde nicht nur die wirtschaftliche Existenz legaler Betriebe, sondern schwächt auch den Spielerschutz insgesamt. Der BAV fordert daher dringend gesetzliche Anpassungen, die es ermöglichen, das legale Spielangebot wieder attraktiver zu gestalten – ohne die hohen Standards beim Spieler- und Jugendschutz aufzugeben. Nur so könne es gelingen, Spieler zurück in regulierte Bahnen zu lenken und dem Schwarzmarkt effektiv die Grundlage zu entziehen.
Wer dauerhaft erfolgreich gegen illegales Glücksspiel vorgehen will, muss laut Verband den legalen Markt funktionsfähig halten. Dazu gehöre ein ordnungspolitisches Umfeld, das zertifizierte Betriebe nicht durch überzogene Auflagen verdrängt, sondern deren wichtige Rolle im Glücksspielstaatsvertrag anerkennt und schützt. Nur ein regulierter Markt mit hohen Standards könne die Nachfrage aus dem illegalen Bereich wirksam binden, so der BAV. Durch Schulungsangebote, Hinweise an Ermittlungsbehörden sowie durch kontinuierliche Informationsarbeit unterstütze der BAV die Behörden seit Jahren im Kampf gegen die Illegalität. Der Verband fordert ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass Prävention, Spielerschutz und Jugendhilfe nur funktionieren, wenn es einen starken, legalen Gegenpol zum Schwarzmarkt gibt.
Bild: © Stefan Heigl