BAV: „Wir müssen mehr fordern“

„Wir müssen mehr fordern“, betonte Andy Meindl, Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands (BAV), bei der Jahreshauptversammlung des Verbands am 29. April in München. Das gelte vor allem mit Blick auf die neue Spielverordnung. Wenn man nie etwas fordere, käme man auch nicht in die Richtung, die notwendig sei, so Meindl. Das betrifft laut Meindl unter anderem eine Spielpreiserhöhung. Aber auch insgesamt müsse des legale Spiel wieder attraktiver werden. Das wuchernde illegale Spiel und die Besucherzahlen in Spielbanken belegten, dass die Gäste von den zahlreichen Regularien – etwa den Pausenregeln – beim legalen Spiel genervt seien.

Auch der Präsident des Bundesverbands Automatenunternehmen (BA) Thomas Breitkopf, der ebenfalls in München dabei war, machte klar, dass es wieder mehr Spielfreude beim legalen Spiel brauche. Wichtig sei ein „am Konsumenten orientiertes Angebot“. Dass „bessere Rahmenbedingungen“ für das legale Spiel nötig sind, macht für Meindl auch der Blick auf andere Spielformen deutlich. Es könne nicht sein, dass „im Fernsehen fürs Online-Spiel geworben werden darf wie verrückt, während bei uns ganz genau kontrolliert wird, was eine Tasse Kaffee kostet“. Der BAV sei ein unabhängiger Verband und deshalb werde man auch weiter seine Meinung sagen, kündigte Meindl an.

Vorstand bestätigt und eine Überraschung

Dafür erhielt der BAV-Vorstand ein starkes Mandat seiner Mitglieder. Auf der Sitzung wurden neben Präsident Andy Meindl und Vizepräsident Thomas Kießling auch Finanzvorstand Ismail Gök sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Marco Spitzenberger, Julia Bartos, Konstantin Degen und Andreas Strunz ohne Gegenstimme in ihren Ämtern bestätigt. Für Vorstandsmitglied Tanja Schöffmann, die nicht mehr antrat, wurde Paul Meindl, Sohn von Andy Meindl, ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt.
Für eine Überraschung sorgte Petra Höcketstaller, die viele Jahre selbst BAV-Vorstandsmitglied gewesen war. Sie teilte auf der Verbandssitzung mit, dass sie gefragt worden sei, ob sie bei den bevorstehenden Wahlen für den Vorstand des Bundesverbands Automatenunternehmen (BA) kandidieren wolle und diese Chance nutzen werde.

Meindl und Kießling bedauerten, dass „vier große Unternehmen den BAV verlassen haben“. Dem BAV fehlen dadurch nach eigenen Angaben 150.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen pro Jahr. Offenbar wollten diese Unternehmen bessere Mitgliedsbeträge für sich aushandeln, aber dem gab der BAV-Vorstand mit Rücksicht auf das „Solidaritätsprinzip“ nicht nach. Große und kleine Mitgliedsunternehmen müssten gleich behandelt werden, unterstrichen Meindl und Kießling. Bei diesen großen Unternehmen handele es sich nicht um Merkur, wurde klargestellt. Und auch nicht um Löwen Entertainment. Christian Thorn, Manager Public Affairs bei Löwen Entertainment, sagte vor Ort, dass auch das Binger Unternehmen „weiter dabei“ sei.

Ein entscheidender Satz

Großes Lob für den gemeinsamen Einsatz des BAV und des Fachverbands Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) auf politischer Ebene gab es von Prof. Michael Kubiciel von der Universität Augsburg. Es sei ein „Glanzstück der Verbandsarbeit“, dass der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung aus Union und SPD einen ausdrücklichen Satz zum Kampf gegen das illegale Spiel enthalte, sagte der Jurist. „Wir verbessern gemeinsam mit den Ländern den Kampf gegen das illegale Spiel“, heißt es dort. In seinem von BAV und FGA beauftragten Gutachten zum illegalen Spiel sagte Kubiciel, dass der Strafrahmen für das illegale Spiel verschärft werden müsse. Das illegale Spiel werde immer häufiger von der Organisierten Kriminalität betrieben, warnte Kubiciel. Das liege nicht nur an den großen Gewinnmöglichkeiten, die das illegale Spiel für Kriminelle biete, sondern auch daran, dass der drohende Strafrahmen vergleichsweise gering sei. Es sei daher jetzt die Aufgabe der Verbände, dafür zu sorgen, dass der genannte Satz aus dem Koalitionsvertrag mit Leben gefüllt werde.

Einen Bericht über die Jahreshauptversammlung des BAV finden Sie in der Mai-Ausgabe von games & business. Dort berichtet games & business außerdem ausführlich über den BAV-Rechtstag vom 30. April sowie über die neue Geschäftsstelle des BAV in Aschheim-Dornach. Eine Fotogalerie von der Jahreshauptversammlung des BAV finden Sie auf der Facebook-Seite von games & business!

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Foto: Im Einsatz für die bayerischen Automatenunternehmer: der frisch im Amt bestätigte Vorstand des Bayerischen Automaten-Verbands mit (v. l.) Thomas Kießling, Andreas Strunz, Paul Meindl, Julia Bartos, Marco Spitzenberger, Andy Meindl, Justiziar Mirko Benesch und Ismail Gök. Auf dem Foto fehlt Konstantin Degen.