Das Spiel ist Alltagsflucht und Anarchie. Der Staatsmacht hat das noch nie gefallen. Sie reagiert mit Ächtung des Spiels, wie die Autoren des bei Springer VS erschienenen Buchs „Der Mensch, das Spiel und der Zufall“ nachzeichnen. Und zwar mit viel Gewinn für den Leser, wie Rezensent Manfred Stoffers in games & business meint. Mit seinen 251 Seiten sei es ein „dickes Ding“, so Stoffers über das Buch, das den Untertitel „Eine historisch-systematische Annäherung an die Faszination des Gewinnspiels“ trägt. Und dennoch spare es Zeit. Den Begriff Glücksspiel lehnen die Autoren Dr. Daniel Henzgen und Dominik Meier übrigens „mit feinsinniger Begründung“ ab. Sie nennen es Gewinnspiel um Einsatz und Zufall, erklärt Stoffers, der persönlich trotzdem lieber bei Glücksspiel bleibt.

Aufklärung im besten Sinn des Wortes

Für Stoffers – der dem Buch eine virtuose Sprachakrobatik attestiert – haben die Autoren eine Aufklärungsschrift im besten Sinne des Wortes geschrieben. An einem vorläufigen Ende der unendlichen Geschichte, in der sich Phasen der Zulassung und der Ächtung des Glücksspiels je nach gesellschaftlicher Verfasstheit abgewechselt haben, analysieren die Autoren die augenblickliche Phase der „Pathologisierung“, in der moralische Vorwürfe gegen das Glücksspiel durch willkürliche Krankheitszuschreibungen ersetzt werden, erläutert Stoffers etwa. Und betont gleichzeitig, dass das Bedürfnis nach Glücksspiel überlebe, „wie uns Henzgen/Meier so facettenreich vor Augen führen“. Denn es sei unabdingbar mit dem Menschsein verbunden.

Die ausführliche Buchkritik, die Manfred Stoffers damit abschließt, dass er viel gelernt habe, lesen Sie in der aktuellen Februar-Ausgabe von games & business. Hier geht’s zum gratis Probeabo. Stoffers ist Vorstand Politik und Kommunikation bei Merkur.com und zusammen mit Dr. Daniel Henzgen geschäftsführender Vorstand des Verbands der Deutschen Automatenindustrie (VDAI).

„Kampfplatz Gewinnspielregulierung“

Das Buch „Der Mensch, das Spiel und der Zufall“ hat Dr. Daniel Henzgen, der auch Mitglied der Geschäftsführung von Löwen Entertainment ist, zusammen mit Dominik Meier, Inhaber des Politik-Beratungsunternehmens Miller & Meier Consulting, geschrieben. Es versteht sich als Grundlage zur weiteren Meinungsbildung für alle, die sich mit der Thematik befassen. Oder – wie es in der Verlagsbeschreibung heißt – gibt einen profunden Einblick in die Praxis des Gewinnspiels als universelle, epochen- und kulturenübergreifende Praxis. Durchdringt systematisch den „Kampfplatz Gewinnspielregulierung“. Und erschließt das Disruptionspotenzial digitaler Technologien für den Gewinnspielsektor. Erschienen ist es bei Springer VS Wiesbaden im Dezember 2024.

Bild: © Springer VS Wiesbaden