18.08.2022
Entain erklärt sich in Statement zu Strafzahlungen
Der internationale Glücksspielkonzern Entain zahlt in Großbritannien eine Geldbuße in Höhe von 17 Millionen Pfund. Zu Entain gehören unter anderem die Marken bwin, Ladbrokes und Coral. Wie das Unternehmen jetzt in einem offiziellen Statement erklärt, habe es mit der britischen Glücksspielkommission einen Vergleich vereinbart. Dieser beläuft sich auf 14 Millionen Pfund für das digitale Geschäft (Online-Wettseiten) und auf 3 Millionen Pfund für das stationäre Geschäft (Wettbüros).
Zeitraum 2019 und 2020 ist betroffen
Der Konzern schreibt in seiner Stellungnahme, er akzeptiert, dass einige Prozesse in den Jahren 2019 und 2020 nicht den regulatorischen Erwartungen der Kommission entsprachen. Ihm ist es aber ebenso wichtig zu betonen, dass kein kriminelles Verhalten stattgefunden habe. Die Kommission habe das explizit erklärt. Entain verweist ebenfalls darauf, dass der Konzern seit 2021 mit einem Programm arbeitet (Advanced Responsibility and Care™/ARC™“), das die Nutzung sicherer Glücksspiel-Tools signifikant steigere.
Darüber hinaus sei Entain im Mai 2022 von GamCare mit dem Advanced Safer Gambling Standard ausgezeichnet worden. Im Vorfeld habe man höchste Standards im Spielerschutz für seine online- und landbasierten Glücksspielgeschäfte in Großbritannien nachgewiesen, so das Unternehmen. Zum Vergleich mit der Kommission über die Zahlungssumme gehört auch, dass bei Entain künftig die Umsetzung aller weiteren Verbesserungen überwacht werden. Der Betrag von 17 Millionen Pfund (mehr als 20 Millionen Euro) sei bereits im Jahresabschluss der Gruppe vorgesehen gewesen, heißt es von Entain abschließend.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nennt Fälle, die unter anderem zu den Strafzahlungen geführt haben. Die Gambling-Kommission hatte sie öffentlich gemacht. Danach sei ein Kunde nachts über lange Zeit online aktiv gewesen und habe so über anderthalb Jahre 230.845 Pfund eingesetzt. Entain habe hier nur einen Chat zur Nachfrage durchgeführt. Ein anderer Kunde sei wegen hoher Verluste bei Coral zwar gesperrt gewesen, hätte aber bei der Tochtergesellschaft Ladbrokes ein neues Spielkonto eröffnen können, auf dem er hohe Summen wettete. Bei einem weiteren Kunden sei etwa die Herkunft des bei Wetten eingesetzten Geldes nicht ausreichend geprüft worden.
games & business hatte sich für seine Juni-Ausgabe mit Grainne Hurst, Director Corporate Affairs bei Entain, verabredet. Im Exklusiv-Interview sprach sie mit uns über die Bedeutung des deutschen Marktes für Entain und aktuelle regulatorische Herausforderungen. Interessiert? Hier geht’s zu unserem gratis Probeabo.