GGL will Spielerschutz stärken

Anlässlich eines Austausches mit den Länderkoordinatoren Glücksspielsucht am 25. März 2022 haben die Vorstände der neuen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) deutlich gemacht, dass der Jugend- und Spielerschutz und die Verhinderung von Glücksspielsucht im Mittelpunkt ihres Handelns stehen werden. Vorstand Ronald Benter (l.): „Ab 1.1.2023 sind wir verantwortlich für die Regulierung des länderübergreifenden Glücksspielmarktes in Deutschland. Wir verstehen uns dabei als Ansprechpartner für alle Interessensgruppen und als ausgleichende Interessenwahrnehmung für Industrie und Spieler. Als zukünftige Erlaubnis- und Aufsichtsbehörde werden wir dafür sorgen, dass die erlaubten Glücksspielanbieter die Regeln zum Schutz der Spieler vor Spielsucht einhalten.“

Bereits heute gibt es laut Benter drei Handlungsschwerpunkte für die GGL, um den Spielerschutz zukünftig zu stärken:

  • Die GGL wird erstmals ein zentrales Beschwerdemanagement bzw. Hinweisgebersystem einrichten. Über die Homepage der GGL können damit zukünftig über Web-Anwendungen Unregelmäßigkeiten bei erlaubten Glücksspielanbietern gemeldet werden oder der Verdacht auf unerlaubtes Glücksspiel. Auch Beschwerden zu Glücksspielwerbungen sind darüber möglich.
  • Um die Auswirkungen der neuen Anforderungen des GlüStV 2021 auf den Spielerschutz bzw. auf die Glücksspielsucht bei Glücksspielen im Internet zu messen, wird die Behörde eine Auswertungssystematik für die Safe-Serverdaten entwickeln. Im Anschluss ist geplant, gemeinsam mit den Ländern Forschungsaufträge herauszugeben, um auf Basis wissenschaftlich erhobener und evaluierter Daten das Glücksspielverhalten und damit die Wirkung der neuen Spielerschutzmaßnahmen zu evaluieren. Auf Basis der Forschungsergebnisse will die GGL dann die Politik hinsichtlich zukünftiger Anpassungen am GlüStV beraten.
  • Als zentraler Ansprechpartner für Spieler wird die GGL auf ihrer Homepage Informationen zum Thema Spielerschutz sowie Prävention von Glücksspiel- und Wettsucht gebündelt zur Verfügung stellen. Die direkte Ansprache der Spieler über Social Media-Kanäle sei in Planung. Einen wichtigen Beitrag zur Aufklärungs- und Informationsarbeit liefert bisher die deutschlandweite Hotline der BZgA. Vorstand Benjamin Schwanke (r.): „Wir sind in Gesprächen mit (Industrie-)Verbänden bezüglich der weiteren Sicherstellung dieser kostenlosen Hotline.“

Die GGL will für die datenbasierte Evaluierung der Spielerschutzmaßnahmen und der Weiterentwicklung anbieterübergreifender Standards für Spielsuchtfrüherkennungssysteme ein Kompetenzteam aufbauen, welches auch die übergreifende Zusammenarbeit sicherstellen wird.