02.01.2025
GGL zieht positive Jahresbilanz
„Weiterentwicklung und richtungsweisende Entscheidungen“ prägten das Jahr 2024 für die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL). So heißt es in der Jahresbilanz, die die Behörde auf ihrer Webseite veröffentlicht. „2024 hat uns vor vielfältige Herausforderungen gestellt, doch wir konnten zeigen, dass wir die Strukturen und die Expertise haben, um diese aktiv zu gestalten“, so GGL-Vorstand Ronald Benter (Foto).
Erfolge im Kampf gegen illegale Anbieter
Die GGL habe im abgelaufenen Jahr verschiedene Meilensteine erreicht. Im Kampf gegen illegale Anbieter setzte die Behörde dabei auf ein breites Maßnahmenpaket. Ziel war es, das Geschäftsmodell des illegalen Glücksspiels unattraktiv zu machen. Erfolge verzeichnet die GGL vor allem im Bereich des Payment-Blockings. Durch enge Zusammenarbeit mit Zahlungsdienstleistern seien Ein- und Auszahlungen bei illegalen Anbietern erschwert worden. Auch vor Gericht konnte die GGL in diesem Bereich Erfolge erzielen, etwa im Fall eines nicht-kooperativen Zahlungsdienstleisters aus der Schweiz. Im Bezug auf Geo-Blockings musste die Behörde zwar Rückschläge vor Gericht hinnehmen. Dennoch zeige die Maßnahme auf Basis des Digital Services Act (DSA) Wirkung und sei konsequent ausgebaut worden, heißt es.
Geändert wurden zudem die Werberichtlinien bei Google. Seit dem 25. September 2024 dürfen nur noch Anbieter mit einer gültigen deutschen Lizenz über Google Ads werben. Diese Änderung führte nach Meinung der GGL zu einem Rückgang illegaler Glücksspielwerbung, insbesondere von Vergleichsseiten, die auf illegale Angebote verlinken. Es gebe jedoch noch Handlungsbedarf, um weitere Einschränkungen von Werbemöglichkeiten für illegale Glücksspielanbieter zu erreichen. „Die Erfolge zeigen, dass konsequente Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern entscheidend sind, um den illegalen Markt einzudämmen“, so Ronald Benter. (Mehr zum Thema Werberichtlinien erfahren Sie in der kommenden Ausgabe von games & business.)
„Trotz der Erfolge bei der Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote im Internet bleibt der Schwarzmarkt eine ernsthafte Herausforderung“, betont die GGL in ihrem Statement. Zwar schätze man in Halle den Anteil des illegalen Online-Glücksspiels deutlich geringer ein als Veröffentlichungen der Industrie. Um aber einen Beitrag zu einer verlässlichen Datengrundlage für die Diskussion über die Kanalisierungswirkung der deutschen Glücksspielregulierung zu leisten, will die GGL ihre eigene und andere Methoden im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie prüfen lassen. Mit den Ergebnissen wird Ende 2025 gerechnet.
Rolle in öffentlichen Debatten
Zudem habe die GGL Reaktionsfähigkeit in öffentlichen Debatten bewiesen. Bei Themen wie der geplanten StGB-Reform und der Diskussion um Sportwetten im Amateurbereich habe man „schnell und zielgerichtet gehandelt“. Die Behörde sei auf weitere zuständige Institutionen zugegangen und hat durch ihre Positionierung zu diesen Themen auch die politische Diskussion mit angeregt. Im Bereich der Wetten auf den Amateursport habe man durch ein entsprechendes FAQ auf der Webseite für Transparenz bezüglich der geltenden Gesetze gesorgt. Darüber hinaus wurden legale Sportwettenanbieter aufgefordert, sicherzustellen, dass ihre Angebote nicht über ausländische Domains zugänglich sind und dass betroffene Schwesterunternehmen technische Vorkehrungen gegen die Umgehung gesetzlicher Vorgaben durch Spielende, etwa durch VPN-Nutzung, ergreifen. „Mit nachweislichem Erfolg“, lautet die Bilanz.
Ausblick auf 2025
Für das neue Jahr plant man in Halle eine stärkere internationale Vernetzung und die weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse. Zudem werde die Behörde den Prozess der Evaluierung des GlüStV 2021 weiter intensiv begleiten. „Die Regulierung des Glücksspielmarktes bleibt ein Spannungsfeld zwischen der Kanalisierung der Nachfrage nach Online-Glücksspielen in einen rechtskonformen und aus suchtpräventiven Gesichtspunkten weniger gefährlichen Markt und gleichzeitig der Prävention von Glücksspielsucht und der Schutz von Jugendlichen und Spielern. Wir werden auch 2025 alles daransetzen, diesen Weg konsequent weiterzugehen“, so Benter abschließend.
Bild: © Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder