26.01.2023
Jahresreport zum deutschen Glücksspielmarkt
Das Hessische Innenministerium hat den aktuellen Jahresreport 2021 der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder veröffentlicht. Der Bericht ist der achte Teilbericht zur ökonomischen Analyse des deutschen Glücksspielmarkts. Er gibt einen Überblick über das Angebot und die Größenordnung der Segmente im legalen und illegalen deutschen Glücksspielmarkt. Politikberater Robert Hess nennt auf gluecksspielwesen.de wichtige Kenndaten.
Danach belaufen sich die Bruttospielerträge des deutschen Markts 2021 auf ein Volumen von rund 10,12 Milliarden Euro mit einem Anteil von 9,38 Milliarden Euro im legalen Bereich – ein Marktanteil von 93 Prozent (2020: 87 Prozent). Der unerlaubte Markt kam auf einen Anteil von 740 Millionen Euro (7 Prozent). Beide Segmente hätten Bruttospielerträge verloren, so Hess. Eine tendenzielle Verschiebung der Erträge gebe es in Richtung erlaubtem Markt.
Marktanteil für Geldspielgeräte nur noch 26 Prozent
Interessant sei der Blick auf den Bereich Sportwetten. Nach Auffassung der Autoren sind rund 95 Prozent des Sportwettmarkts in den erlaubten Markt überführt worden. Das Segment Sportwetten wird mit einem Marktanteil von 13 Prozent (2020: 10 Prozent) und Wetteinsätzen (2021) in Höhe von rund 9,1 Milliarden Euro (2020: 7,8 Milliarden Euro) am Gesamtmarkt beziffert. „Die Möglichkeit legal Lizenzen zu erhalten, scheint ihre Wirkung zu zeigen“, so Hess.
Den größten Anteil im erlaubten Markt haben laut Jahresreport die staatlichen Lotterien des Deutschen Lotto- und Totoblocks mit 42,9 Prozent bzw. 4,02 Milliarden Euro (2020: 40,1 Prozent). Geldspielgeräte in Spielhallen und Gaststätten kommen danach nur noch auf einen Marktanteil von 26 Prozent bzw. 2,400 Milliarden Euro. 14 Prozent ist der Anteil erlaubter Sportwetten, der Anteil der Spielbanken am erlaubten Markt 5 Prozent. „Ein Segment des unerlaubten Markts, Geldspielgeräte oder andere ordnungswidrige Spielmedien in der sogenannten illegalen Sekundäraufstellung, etwa Sportbistros, Scheinspielhallen, Spielcafes etc., wird in dem vorliegenden Bericht nicht behandelt“, bemerkt Hess.
Zahlen für OASIS
Interessant auch die Fakten zum spielformübergreifenden, bundesweiten Spielersperrsystem OASIS. Die Daten sind in Form eines „Exkurses“ zu finden (ab Seite 25 im Jahresreport). Demnach gab es am 31. Dezember 2021 deutschlandweit insgesamt 106.869 Sperrsätze. Davon 92,1 Prozent Selbstsperren und 7,9 Prozent Fremdsperren. 43,3 Prozent der Sperrsätze entfallen auf Spielbanken, 29,1 Prozent auf Sportwettveranstalter und 22,3 Prozent auf Spielhallen. Im Jahr 2022 sei die Anzahl der Sperreinträge weiter angestiegen. Zwischenzeitlich gebe es insgesamt über 150.000 Sperrsätze, davon rund 94 Prozent Selbstsperren und rund 6 Prozent Fremdsperren bzw. rund 23 Prozent befristete und 77 Prozent unbefristete Sperren (Stand November 2022), heißt es im Länderbericht.
Bild: © i-picture – stock.adobe.com