Paul Ehrlich-Symposium beleuchtet Erfinder

Paul Ehrlich, der Urgroßvater von Karin Gauselmann, hat Ende des 19. Jahrhunderts das Ariston erfunden – einen Musikautomaten mit Lochplatten. Sascha Wömpener, Leiter des Deutschen Automatenmuseums, präsentierte im Rahmen des Symposiums „Paul Ehrlich und die Anfänge der Leipziger Musikwerke-Industrie“ die Ergebnisse seiner Recherchen zu den familiären Verhältnissen Paul Ehrlichs. Das Symposium fand vom 26. bis 28. Mai auf Schloss Benkhausen statt.

„Mein Urgroßvater war nicht nur ein bedeutender Erfinder und Unternehmer, sondern auch ein sympathischer und großzügiger Familienmensch“, erzählte Karin Gauselmann. Seinen vier Töchtern habe er es nie an etwas fehlen lassen, obwohl er als Erfinder und Unternehmer hochgradig beansprucht gewesen sei. Die private Seite Paul Ehrlichs wurde besonders im Rahmen einer Podiumsdiskussion deutlich, zu der neben Karin Gauselmann auch Urenkel Achim Quaas sowie Robert Hirsch, Sohn der verhinderten Großnichte Monika Hirsch, im Beisein seiner Tochter Sarah Hirsch und ihres Ehemanns Jörg Hirsch erschienen waren.

Bis 1902 hatte Paul Ehrlich bereits rund 460.000 seiner Mini-Drehorgeln und etwa sechs Millionen Lochscheiben weltweit verkauft. „Seine Erfindung war ein kommerzieller Welterfolg“, resümierte Ralf Smolne, Vorsitzender der Gesellschaft für selbstspielende Musikinstrumente, in seinem Vortrag. Ganz nebenbei hatte er damit einen neuen Industriezweig begründet und dafür gesorgt, dass die Anfänge der Musikautomatenindustrie in Leipzig liegen. „Dadurch wurde Musik für alle verfügbar“, so Smolne. Denn jetzt konnten auch musikalische Laien Lieder darbieten.

Foto: Die Nachkommen des Erfinders beim Symposium: Urenkel Achim Quaas (von links) sowie Urenkelin Karin Gauselmann und Robert Hirsch an einem Ariston.