03.04.2023
PKS: Mehr Diebstähle und unerlaubtes Glücksspiel
Die Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), Nancy Faeser, die Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Iris Spranger (Innensenatorin Berlin), sowie der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, haben am 30. März 2023 die alljährlich erscheinende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) veröffentlicht. Münch zufolge haben die Corona-Maßnahmen 2020 und 2021 auch das Kriminalitätsgeschehen stark beeinflusst. Um den im Vergleich mit 2021 zu konstatierenden starken Anstieg (sogenannter „Nach-Corona-Effekt“) zu relativieren, sollten die Zahlen aus 2022 in Relation zu denen aus 2019 gesetzt werden. Die wichtigsten Einzeldaten der PKS 2022, insbesondere für die Automatenwirtschaft, fasst der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) in einer Pressemitteilung zusammen.
• 2022 wurden insgesamt 5.628.584 Straftaten registriert. Das bedeutet eine Steigerung um 11,5 Prozent im Vergleich zu 2021 (5.047.860 Straftaten) und um 3,5 Prozent gegenüber 2019 (5.436.401 Straftaten), dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Gesamtaufklärungsquote liegt bei 57,3 Prozent.
• 2022 wurden insgesamt 19.795 Diebstähle von/aus Automaten an allen Tatörtlichkeiten erfasst, davon sind 1.621 Fälle „Einfacher Diebstahl“ und 18.174 Fälle „Schwerer Diebstahl“. Gegenüber 2021 entsteht der Eindruck eines überdimensionalen Anstiegs von 10.717 Fällen (+ 118,1 Prozent). Aber auch die Relation zu 2019 zeigt einen deutlichen Anstieg von 7.026 Fällen (+ 55 Prozent), der sich aus einer Zunahme von 114 Fällen (+ 7 Prozent) „Einfacher Diebstahl“ und von 6.912 Fällen (+ 61,4 Prozent) „Schwerer Diebstahl“ zusammensetzt.
• Die Zahl der Raubüberfälle auf Spielhallen stieg von 94 (2021) auf 215 (+ 128 Prozent). Ein Blick auf die Vor-Corona Jahre zeigt aber, dass der seit 2017 bestehende Abwärtstrend auch weiterhin anhält. Der Verlauf der Abnahme der Fälle in Zahlen: 2017 (591 Fälle) → 2018 (511 Fälle) → 2019 (373 Fälle) → 2022 (215 Fälle). Gegenüber 2019 ist ein weiterer deutlicher Rückgang um – 42,4 Prozent zu verzeichnen und sogar gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 (263 Fälle) ergibt sich ein Minus von 18,3 Prozent.
• Beim unerlaubten Glücksspiel (§§ 284ff. StGB) blieben die erfassten Fälle mit 1.861 weitgehend konstant [2021: 1.907 Fälle]. Gegenüber dem Coronajahr 2020 mit 762 Fällen (+ 144 Prozent) und auch dem Vor-Coronajahr 2019 mit 947 Fällen (+ 97 Prozent) haben sich die Fallzahlen aber mindestens verdoppelt.
Die gesamte PKS ist hier abrufbar.
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