Stefan Dreizehnter

Im Stau

Am 6. November wurde in Berlin die Regierungs-Ampel abgeschaltet. Und wie das so ist, wenn niemand mehr den Verkehr regelt, dann herrscht Chaos auf den Kreuzungen und Stau auf den Straßen. In einen solchen Stau ist nun auch die Evaluierung der Spielverordnung geraten, die sich ja bekanntlich auf dem großen Dienstweg im Bundeswirtschaftsministerium befindet.

Besonders schnell ist man darauf sowieso nicht unterwegs. So richtig zufrieden kann die Branche damit nicht sein, dass für das entscheidende Fortkommen des Verfahrens doch noch so einige Meter fehlen. Selbst eine normale Legislaturperiode vorausgesetzt, bestanden in der Zwischenzeit erhebliche Zweifel darüber, ob das mit der Evaluierung und einer anschließenden Änderung der Spielverordnung unter dieser Regierung noch was wird.

Nun ist das nichts mehr mit dieser Regierung. Wann auch immer Neuwahlen anstehen, geht derzeit keiner davon aus, dass die Spielverordnung zu den Projekten gehört, die vor Toresschluss noch Fahrt aufnehmen. Nach menschlichem Ermessen heißt das: Die Spielverordnung steckt jetzt endgültig im Stau. Damit stauen sich auch die Hoffnungen, die sich mit einer Evaluierung und eventuellen Änderungen verbunden hatten. Wenigstens auf eine Änderung der laut Evaluierungsstudie unwirksamen Regelungen sowie einen kleinen Inflationsausgleich hatten viele gesetzt, auch wenn das noch gedauert hätte. Jetzt weiß niemand, was passiert.

Es bleibt im Moment also nichts anderes übrig, als sich so zu verhalten, wie sich das im Stau immer empfiehlt. Geduldig sein. Nicht ausflippen. Unnötige Spurwechsel vermeiden. Und dann hellwach sein, wenn der Stau sich auflöst.

Stefan Dreizehnter

Chefredakteur games & business
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