Online-Glücksspielanbieter verklagen Spieler

Bereits weit über 1.000 Spieler haben in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter mit Sitz in Malta eingereicht, schreibt die auf Glücksspiel spezialisierte Kanzlei Hambach & Hambach. Mit der Behauptung, an illegalem Glücksspiel teilgenommen zu haben, verlangen sie die Erstattung ihrer Spielverluste.

Erstmals habe nun ein Online-Glücksspielanbieter einen Spieler verklagt – und nicht umgekehrt, wie Hambach & Hambach ausführt. Die Kanzlei habe 2021 für einen Online-Glücksspielanbieter Klage gegen einen Spieler auf Feststellung eingereicht, dass ihm kein Ersatz seiner Spielverluste zusteht. Nachdem das Landgericht in der mündlichen Verhandlung am 3. Mai 2022 deutlich gemacht habe, dass der Spieler seine Spielverluste nicht zurückverlangen könne, habe es der Klage des Online-Glücksspielanbieters noch am gleichen Tag stattgegeben. „Spieler müssen nunmehr damit rechnen, dass sie von den Online- Glücksspielanbietern verklagt werden, wenn sie ungerechtfertigt Forderungen auf Rückerstattung geltend machen, was mit erheblichen Prozesskosten für die Spieler verbunden ist“, so die Kanzlei.

Allein Hambach & Hambach hat nach eigenen Angaben bisher bereits 14 Urteile zugunsten von Online-Glücksspielanbietern erstritten. In allen Fällen seien Ansprüche der Spieler auf Rückerstattung ihre Verluste von den deutschen Gerichten abgelehnt worden. Trotz hunderter Spielerklagen sei bisher kein einziges Endurteil gegen Mandanten der Kanzlei ergangen. Hambach & Hambach habe überdies das bundesweit erste und noch immer einzige rechtskräftige Berufungsurteil zu derartigen Spielerklagen in Deutschland erstritten.

„Insgesamt scheint sich das Blatt immer mehr zugunsten der Industrie zu wenden. Denn auch andere nicht durch die Kanzlei Hambach & Hambach vertretene Glücksspielanbieter erstritten gemeinsam weitere dutzende Urteile, in denen Klagen von Spielern abgewiesen wurden“, lautet das Fazit der Glücksspielanwälte. Diese aktuellen Entwicklungen zeigten, dass deutsche Gerichte den „Phantasien der Spieleranwälte, ein ‚Spielen ohne Risiko‘ möglich machen zu können, klare Grenzen setzen“.

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