Euromat: Forderungen im Vorfeld der Europawahlen

Vor den Europawahlen im Juni 2024 stellte die European Gaming and Amusement Federation (Euromat) am 16. Mai ihr „Manifest 2024“ vor. Darin fordert der Verband mit Präsident Jason Frost (Foto) an der Spitze  von der Politik faire Wettbewerbsbedingungen für die Glücksspielbranche. Außerdem sei es für einen gut funktionierenden Markt zwingend nötig, dass die EU-Institutionen den Binnenmarkt schützen und das EU-Recht durchsetzen, heißt es weiter.

Kampf gegen Illegale und Zugang zu Bankdienstleistungen

Die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels hat ebenfalls Priorität für Euromat. Der Verband verweist an dieser Stelle auf den nicht vorhandenen Spielerschutz und Einnahmen, die dem Staat entgingen. Ein weiterer Fokus ist die Sicherung der Geschäftsfähigkeit legaler Anbieter und Hersteller. In den letzten Jahren seien Anbietern grundlegende Bankdienstleistungen entzogen worden. Hier fordert der Verband als Schutz vor Willkür einen gesetzlich verankerten garantierten Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen.

Weitere Zahlungsoptionen neben Bargeld

Im Manifest werden zudem Zahlungsregeln angemahnt, die den sich wandelnden Verbraucherpräferenzen Rechnung tragen. Der terrestrische Markt werde durch unklare Vorschriften oder Verbote gebremst. Diese hinderten die Glücksspielbranche, mit den Verbrauchertrends Schritt zu halten. Euromat verweist hier auf die weit verbreitete Einführung bargeldloser Zahlungsoptionen im Einzelhandels- und Freizeitbereich. Spielgäste bräuchten Zahlungsoptionen, die das Bargeld ergänzen. Dafür müssten die Regulierungsbehörden mit der Branche zusammenarbeiten, appelliert Euromat.

Verhältnismäßigkeit wahren

Unter Verweis auf die jüngste Überarbeitung der EU-Geldwäscherichtlinie fordert der Verband eine Gesetzgebung, die verhältnismäßig und zielgerichtet bleibt. Verhältnismäßigkeit braucht es laut Euromat auch bei Spielerschutzmaßnahmen. In die Privatsphäre eingreifende Lösungen mit unverhältnismäßiger Datenerfassung, die für den Schutz der Spieler nicht notwendig sind, seien nicht angemessen, macht der Verband deutlich.

Ungerechtfertigte Behandlung

Euromat-Präsident Jason Frost konstatiert für den Glücksspiel-Sektor in vielen Bereichen eine unfaire Behandlung. Sei es bei den Zahlungsoptionen, die man den Spielern anbieten könne. Beim Wettbewerb mit illegalen Glücksspielanbietern. Und auch bei der Ungleichbehandlung. Sowohl von staatlichen und gewerblichen Glücksspielangeboten in einigen Regulierungen als auch beim Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen. Die Branche würde anders behandelt werden und das sehr oft ungerechtfertigt. „Tatsache ist, dass wir ein stark regulierter und besteuerter Wirtschaftszweig sind, und das rechtfertigt eine faire Behandlung. Dies ist die Botschaft, die ich der neuen Kommission und dem Parlament überbringen werde.“ Zum „Euromat Manifesto 2024“ geht es hier.