„Mr. Service“ geht von Bord, meldet die Merkur Group. Gemeint ist Joachim Mohrmann. Er geht nach 34 Jahren Betriebszugehörigkeit und 23 Jahren als Geschäftsführer vom Merkur Service Ende 2025 in den Ruhestand. Joachim Mohrmann habe den Merkur Service wie kein Zweiter geprägt, würdigt ihn das Unternehmen. Wenn es darum ging, die Ausfallzeiten der Kundengeräte so gering wie möglich zu halten, ließ „Mr. Service“ keine Entschuldigungen gelten und legte die Messlatte des eigenen Anspruchs immer ein bisschen höher.

Mohrmann hat „Service zur Benchmark für alle Marktbegleiter“ gemacht

„Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich mich für die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und den jahrzehntelangen Einsatz bedanken“, erklärt Dominik Raasch, Vorstand Merkur Games der Merkur.com AG. „Joachim Mohrmann war der Merkur-Sonne mit Herzblut verbunden. Dank seiner Kundennähe und der perfektionistischen Grundhaltung hat er den Service auf ein neues Level gehoben und zur Benchmark für alle Marktbegleiter gemacht.“ Auch Unternehmensgründer Paul Gauselmann und Vorstandssprecher Lars Felderhoff würdigten das außergewöhnliche Engagement des 70-Jährigen.

Als Joachim Mohrmann 1991 bei der Merkur Group begann, habe nichts darauf hingedeutet, dass die Digitalisierung einmal einen solchen Grad der Durchdringung erreichen würde. Die Geldspielgeräte waren elektromechanisch geprägt, und die Herausforderung für den technischen Angestellten war es, Walzen und Scheiben wieder zum Laufen zu bringen. Mohrmann wurde zunächst zum technischen Leiter ernannt, 1997 folgte die Beförderung zum Verkaufsleiter Innendienst. 1998 stieg er zum technischen Leiter des Gauselmann Großhandels auf, 2002 wurde er zum Geschäftsführer des adp Merkur Service berufen.

Agiles Netzwerk aufgebaut

Mohrmann sei ständig auf der Suche nach Impulsen gewesen, um die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern, betont die Merkur Group. Die Servicetechniker seien bereits nachts zu Hause mit Ersatzteilen beliefert worden, damit sie direkt morgens zum Kunden starten konnten und nicht erst in die Niederlassung mussten. Auch die Erfindung der Servicebox, dank derer die Spielstättenbetreiber die wichtigsten Ersatzteile immer vor Ort hatten, hebt das Unternehmen als Meilenstein hervor, das von der Branche kopiert worden sei. Mit dem Merkur Service habe Mohrmann ein agiles Netzwerk an Servicetechnikern geschaffen, das deutschlandweit rund um die Uhr im Einsatz sein könne, um Störungen zu beheben.

Neue Geschäftsführung: Sören Pink und Julian Fend

Unter die Ägide des gebürtigen Mindeners fielen Großprojekte wie die Umstellung von D-Mark auf Euro bei den Geldwechslern ebenso wie die Einführung der technischen Richtlinie 5 (TR 5). Unter Mohrmann wuchs der Merkur Service von 150 auf heute 360 Mitarbeiter. Ob Technik-Events auf Mallorca oder die Einführung des technischen Merkur-Beirats – Mohrmann wollte das Ohr ganz nah am Kunden haben und die Bedürfnisse früher erkennen als andere, heißt es aus Espelkamp. Mit Sören Pinke und Julian Fend stehe die neue Merkur Service-Geschäftsführung bereits in den Startlöchern.

Interview mit Joachim Mohrmann in games & business

In 34 Jahren als Chef des Merkur Service hat Joachim Mohrmann den Produktbereich „Service“ aus der Anonymität und Peripherie herausgeholt und ihm ein Gesicht gegeben. „Menschen sind für mich der Schlüssel zu einem guten Service“, sagt Mohrmann gegenüber games & business. Das Interview mit ihm über seine Zeit als „Mr. Merkur“ gibt es in unserer Dezember-Ausgabe. Wohlüberlegt gehe er in den Ruhestand, so der 70-jährige Manager, „aber dennoch ungern“.

Bild (v. l.): Joachim Mohrmann wird von Vorstandssprecher Lars Felderhoff (von links), Dominik Raasch (Vorstand Merkur Games), Unternehmensgründer Paul Gauselmann und Aufsichtsratsmitglied Jürgen Stühmeyer verabschiedet. © Merkur Group