27.10.2023
BAV-Versammlung: „Weitsicht muss her“
„Weitsicht muss her“, betonte Andy Meindl, Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands (BAV) mehrfach auf der Versammlung des Verbands. Denn es gebe „so einiges, was verbessert werden kann“. Der Appell zu Weitsicht, „damit wir wieder Rückenwind haben“ – zum vorausschauenden Denken und Handeln also, um Verbesserungen für die Automatenunternehmer zu erreichen – zog sich wie ein roter Faden durch das Treffen des BAV am 26. Oktober mit rund 150 Mitgliedern. „Dieser Weg kann nicht verkehrt sein“, insistierte Meindl. Hebel seien die Bekämpfung des illegalen Spiels, der politische Austausch, die Spielverordnung. „Wir haben hier viel aufgebaut“, erinnerte der BAV-Präsident. Das Gespräch zu suchen, sei besonders jetzt nach der Landtagswahl in Bayern mit neuen, auch jungen, Abgeordneten wichtig. „Ladet Politiker in eure Betriebe ein. Erklärt, was wir da tun.“ Das hatte kurz zuvor Vorstand Julia Ayvaz gemacht und der Bundestagsabgeordneten Kristine Lütke (FDP) in einer ihrer Spielhallen gezeigt, wie Jugend-, Spieler- und Verbraucherschutz in legalen Spielhallen effektiv sichergestellt wird.
Frust durch illegales Spiel
Ganz das Gegenteil ist beim illegalen Spiel der Fall. Ein Thema, das für viel Frust in der Unternehmerschaft sorgt. Wenn etwas passiere, fehlten meist durchgreifende Konsequenzen, so die ernüchternde Erfahrung aus Bayern. Dass es anders geht, berichteten zwei Experten für illegales Glücksspiel aus dem Polizeipräsidium Köln. Sie gaben Einblicke in ihren Kampf gegen illegale Fun Games inklusive Live-Demonstration am illegalen Geldspielgerät. Auf weit mehr als 3 Milliarden Euro wird der Bruttospielertrag aus diesen Geräten im Jahr in Deutschland geschätzt. Geld, das den legalen Marktteilnehmern fehlt und am Fiskus vorbeigeht. Um die Präsenz der illegalen Geräte zu unterbinden, liefern die vom BAV, FGA und der Kanzlei Benesch initiierte Plattform illegales-spiel.de und ein Gutachten zu Fun Games Lösungswege. Beides Themen beim BAV-Rechtstag am 16. November in Aschheim. „Wenn man nicht’s tut, gibt’s Worst-Case-Szenarien“, so der Appell von BAV-Justiziar RA Mirko Benesch an dieser Stelle.
Beweislast umgekehrt
Eine Fülle weiterer Themen haben beim BAV traditionell großen Stellenwert. Die FGA-Vorsitzende und GZQG-Geschäftsführerin Sabine Dittmers-Meyer gab Einblicke zur Spielhallenzertifizierung. Um den unterschiedlichen Länder-Anforderungen passgenauer begegnen zu können, habe man drei Ländergruppen (Cluster) für den Standard erarbeitet. Für die Akkreditierung ist die DAkkS jetzt wieder am Ball. Zum Thema OASIS berichtete Vizepräsident Thomas Kießling, dass Unternehmer beschuldigt würden, nicht abzufragen. So geschehen bei ihm, der dann das Gegenteil – was der Fall war! – erst beweisen musste. Eine Branche unter Generalverdacht, um mögliche schwarze Schafe zu finden. Zum Sozialkonzept sprachen Marco Braun (Schneider Automaten, Digitalisierung mit evita) und Sonja Wilhelmy von A² Training und Beratung. adp Merkur, Löwen Entertainment, Bally Wulff, Apex, psmtec, Neox, Amani Design, Zurich Trögeler und Orthomed Medizinprodukte präsentierten ihr Angebot für (bayerische) Automatenunternehmer in der Ausstellung.
„Wir werden unsere Anliegen ohne Schaum vorm Mund, aber konsequent platzieren“, versprach Andy Meindl den Mitgliedern – als Reaktion auf die kürzliche BA-Vorstandswahl und mit Blick auf die Zukunft. Und da stehen Festivitäten an. 2024 wird der BAV 70 Jahre. Details zur Sitzung – unter anderem zum Appell der Experten der Polizei, lesen Sie in der November-Ausgabe von games & business.
Bild: Die BAV-Spitze – (v. l.) Tanja Schöffmann, Julia Ayvaz, Marco Spitzenberger, Präsident Andy Meindl, Justiziar Mirko Benesch, Thomas Kießling, Ismael Gök, Geschäftsstellenleiter Stefan Wagenhäuser und das kooptierte Mitglied Andreas Strunz – kämpfen für Verbesserungen für Automatenunternehmer.