Bayerischer Automaten-Verband (BAV): „Müssen etwas machen“

„Wir müssen beginnen, etwas zu machen“, betonte Andy Meindl, Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands (BAV), bei der Jahreshauptversammlung am 9. Mai in Unterschleißheim. Damit bezog er sich auf den Kampf gegen das illegale Spiel. Der muss aus seiner Sicht noch energischer geführt werden als bisher. Schließlich sei „unser Spiel inzwischen von der Attraktivität her am Boden“. Schuld daran trage vor allem die aktuelle Spielverordnung, die das legale Spielangebot immer unattraktiver gemacht habe. Dabei zeige gerade eine aktuelle Studie von Prof. Justus Haucap (Uni Düsseldorf), „dass es auch anders geht“, unterstrich Meindl. Die Spielverordnung von 2006 habe dazu geführt, dass das illegale Spiel durch ein ausreichend attraktives legales Spielangebot nahezu vollständig zurückgedrängt wurde. „Wir dürfen nicht stillhalten in Erwartung einer noch schlechteren Lösung“, erklärte Meindl mit Blick auf die bevorstehende Evaluierung der Spielverordnung.

Zwei Filme – ein Ziel

Um das illegale Spiel gezielter bekämpfen zu können, hat der BAV zusammen mit dem Fachverband Gastronomie-Aufsteller (FGA) zwei Filme produziert, die über das illegale Spiel aufklären. Beide wurden am 9. Mai gezeigt. Ein Film ist an die Mitarbeiter von Behörden gerichtet. Er zeigt unter anderem, an welchen Merkmalen Mitarbeiter von Ordnungsämtern schneller erkennen können, ob es sich um illegales Geldspielgerät handelt oder nicht. Der zweite Film – in seiner Handlung eindringlicher – soll potenzielle Straftäter abhalten, überhaupt erst illegales Geldspiel zu betreiben. Der Film zeigt auch auf, welche Strafen ihnen drohen – bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Wie Meindl betonte die Vorsitzende des FGA, Sabine Dittmers-Meyer, dass die Politik „mit einer falschen Regulierung nicht die angestrebten Ziele erreicht“. Gleichzeitig appellierte sie an die anwesenden Verbandsmitglieder, das Spielersperrsystem OASIS zu benutzen. Sollte dies nicht geschehen, „macht uns das das Leben extrem schwer bei politischen Verhandlungen“.

Bayern über Bundesdurchschnitt

Wie sehr das aktuelle Regulierungsregime dem legalen Spiel schadet, machte BA-Geschäftsführerin Simone Storch unter Verweis auf die Trümper-Studie deutlich. Demnach reduzierte sich die Zahl der Spielhallenstandorte in Deutschland zwischen 2012 und 2022 von 8.343 auf 7.166 und die Zahl der Geldspielgeräte ging bundesweit von 136.983 auf 103.555 zurück. Allerdings gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Berlin seien in diesem Zeitraum 79,28 Prozent aller Konzessionen verlorengegangen, in Bayern dagegen „nur“ 16,44 Prozent. „Bayern ist immer besser als der Bundesdurchschnitt“, betonte Storch. Das liege auch an der Politik vor Ort.

Bei den Vorstandswahlen wurde Meindl ohne Gegenstimme als BAV-Präsident im Amt bestätigt. Thomas Kießling wurde zum Vizepräsidenten gewählt, Ismail Gök zum Schatzmeister, Marco Spitzenberger erneut zum Beisitzer sowie Julia Ayvaz und Tanja Schöffmann zu Mitgliedern des erweiterten Vorstands – alle ebenfalls ohne Gegenstimmen.

Mehr zur BAV-Sitzung erfahren Sie in unserer Juni-Ausgabe. Und weitere Bilder von der Sitzung gibt’s auf unserer Facebook-Seite. Bereits in der Mai-Ausgabe haben wir die zentralen Ergebnissen der erwähnten Haucap-Studie für Sie aufbereitet.  Sie wollen immer informiert sein über alles, was die Branche bewegt? Dann brauchen Sie games & business! Hier geht es zum kostenlosen Probe-Abo!

Bild: Der frisch gewählte BAV-Vorstand mit (v. l.) Justiziar Mirko Benesch, Julia Ayvaz, Marco Spitzenberger, Thomas Kießling, BAV-Präsident Andy Meindl, Ismail Gök und Tanja Schöffmann.