Bayern: „Welt für Spieler sicherer machen“

Der Bayerische Automaten-Verband (BAV) traf sich am 4. November zu seiner Mitgliederversammlung in Bamberg. Die CSU-Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger besuchte die Versammlung und betonte in ihrem Grußwort, dass der Weg der Qualität, die die Branche zum Beispiel über die Zertifizierung gehe, der richtige sei. Die Unternehmer machten so die „Welt für Spieler sicherer“. „Sie leben von den Leuten, die aus Spaß spielen“, so Guttenberger.

Kampf gegen Windmühlen

Im Gegensatz zu dem qualitativ hochwertigen Angebot der legalen Anbieter auf dem Glücksspielmarkt treffe dies ganz und gar nicht auf das illegale Spiel zu. BAV-Präsident Andy Meindl sprach von „untragbaren Zuständen“ und einem „Kampf gegen Windmühlen“. Etwa 80.000 illegale Fungames-Geräte gebe es mittlerweile bundesweit. Man habe bereits mit dem Justiz- und Innenminister über diese Problematik geredet und auf dem CSU-Parteitag solche Geräte den legalen Geldspielgeräten gegenübergestellt und aufgeklärt. „Es ist wichtig, dass wir es schaffen, Politik und Ordnungsbehörden für die Problematik des illegalen Spiels zu sensibilisieren“, betonte Meindl. Positiv sprach er davon, dass in Bayern durch jahrelange intensive politische Arbeit „alle Berührungsängste gegenüber der Branche gefallen sind“ und man diese guten Kontakte in die Politik nun auch im Kampf gegen das illegale Spiel nutzen wolle.

Schatzmeister Thomas Kießling hob auch Erfolge der Behörden hervor, die zum Beispiel in Nürnberg illegale Geräte beschlagnahmt hätten. Der BAV habe eine Broschüre aufgelegt, eine „Orientierungshilfe zum Umgang mit illegalen ,Fungames’“, um Behörden und politische Partner zu illegalen Geräten zu informieren.

„Melden Sie sich an!“

Zum Thema Spielersperrsystem OASIS wies der BAV darauf hin, dass die Zahlen der an OASIS angeschlossenen gastronomischen Einrichtungen noch zu niedrig sei. BAV-Justiziar Mirko Benesch sprach von einer „enormen Zunahme von Kontrollen“ und über fiktive Schadenersatzforderungen von Leuten, die sich gesperrt haben lassen und es trotzdem geschafft hatten, zu spielen, um dann den Unternehmer zu verklagen.

Aufruf zur Ausbildung

Das Thema Ausbildung stand ebenfalls auf der Agenda der BAV-Mitgliederversammlung. Simone Storch, Geschäftsführerin des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA), informierte über den Stand bei der Ausbildung. In den letzten beiden Jahren seien die Ausbildungszahlen in der Automatenbranche massiv gesunken. Bei allem Verständnis für die Situation der Automatenunternehmer betonte Storch, dass es keine motivierteren Mitarbeiter gebe, als die, die man selber ausgebildet hat. Außerdem sei es in der politischen Diskussion von großem Vorteil, dass die Branche einen Ausbildungsberuf vorweisen könne. „Die Gefahr besteht allerdings im Moment, dass immer mehr Berufsschulen schließen werden, wenn sie keine Azubis mehr bekommen“, betonte Storch. Um der aktuellen Entwicklung entgegenzuwirken, habe die AWI zwei Maßnahmen für das kommende Jahr geplant: Ein Schulprojekt soll über den Ausbildungsberuf informieren. Außerdem werde es einen Ausbildungsmessestand in München geben. Zum Thema Personal im Allgemeinen werde der BA Anfang 2023 außerdem ein Seminar anbieten.

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Foto: Andy Meindl, Thomas Kießling, Georg Koselka, Mirko Benesch, Ismail Gök und Geschäftsstellenleiter Stefan Wagenhäuser (v.r.) trafen sich zur Mitgliederversammlung in Bamberg. Es fehlten Vizepräsidentin Petra Höcketstaller, die den Vorstand verlassen hatte, und Vorstandsmitglied Marco Spitzenberger.