„Diese moralisierende Politik muss aufhören“, betonte Detlev Graß bei der Jahreshauptversammlung des Nordwestdeutschen Automaten-Verbands (NAV) am 6. Juni in Bremen. Eine derart bevormundende Art der Politik habe er so noch nicht erlebt, kritisierte Graß. Das sei in Bremen nicht nur ein Problem für die Automatenbranche, sondern für die Wirtschaft insgesamt. Allerdings sei die Situation für die Automatenbranche in Bremen besonders schlecht.

„Vollzug fürchterlich schlecht“

„Es ist so gut wie unmöglich, fachliche Argumente vorzubringen“, beklagte Graß. Das legale Spielangebot werde in Bremen massiv eingeschränkt und das illegale Spiel blühe. Die Politik verschließe vor diesem Phänomen jedoch die Augen. Es gebe viel zu wenige konsequente Kontrollen. „Der Vollzug ist fürchterlich schlecht.“ Und wenn Mitarbeiter der Ordnungsämter endlich einmal gegen das illegale Spiel vorgingen, werde das im weiteren Verlauf „von den Gerichten abgeschmettert“, beklagte Graß. „Es gibt in Bremen nicht viel zu feiern“, resümierte der NAV-Vorsitzende. Dabei begeht der NAV dieses Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Vor diesem Hintergrund dankte Graß ganz besonders den NAV-Mitgliedern für ihren Einsatz und ihre Treue zum Verband. Derzeit hat der NAV rund 70 Mitgliedsunternehmen.

Gemeinsam stark

Anlässlich des NAV-Jubiläums waren auch die Präsidenten des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) – Thomas Breitkopf und Andy Meindl – nach Bremen gekommen. Breitkopf betonte in seinem Grußwort seine Verbundenheit als Automatenunternehmer mit der Hansestadt. In Bremen habe er seine Karriere als Aufsteller gestartet. 30 Jahre lang sei er schon Mitglied im NAV, sagte Breitkopf. Auch wenn die Zeiten nicht leicht seien – die deutsche Automatenwirtschaft habe in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder viele Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Dazu zählten zuletzt auch die Euro-Umstellung und die Corona-Pandemie. Mit Blick auf das ebenfalls 70-jährige Bestehen des BA in diesem Jahr forderte Breitkopf von der Politik ein „an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientiertes legales Spielangebot“. „Wir dürfen uns nicht wegducken und müssen selbstbewusst auftreten“, unterstrich er.

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