DAV: Emotionen und Wandel

Emotionen und Wandel prägten die Jahreshauptversammlung des Deutschen Automaten-Verbands (DAV) am 15. Mai in Essen. Freddy Fischer und Franz Einhaus, langjährige DAV-Vorstandsmitglieder und über Nordrhein-Westfalen hinaus bekannte Unternehmer der Automatenbranche, verabschiedeten sich aus dem Vorstand des größten Landesverbands der Branche.

Dank an Freddy Fischer und Franz Einhaus

„Wir verneigen uns vor Dir“, sagte DAV-Vorstandsmitglied Wolfgang Pütz in seiner Laudatio an Freddy Fischer gerichtet. Fischer sei ein „Visionär“, der nicht nur die Jungunternehmer als Gruppe im DAV ins Leben gerufen, sondern auch den früheren Branchen-Bundesverband „Forum“ mitgegründet habe. Dass die Jungunternehmer im DAV gegenwärtig wieder so eine starke Truppe seien, habe der Verband ebenfalls einer Initiative von Fischer zu verdanken. Als „größte Leistung“ Fischers bezeichnete Pütz aber die Freddy-Fischer-Stiftung, die viele soziale Projekte im Ruhrgebiet unterstützt. „Du bist ein Kämpfer“, sagte Pütz zu Fischer, der sich auch von schwerer Krankheit und einem schweren Unfall nicht habe unterkriegen lassen.

Viel Lob gab es auch für Franz Einhaus, dessen „herzliche und einnehmende Art ich sehr, sehr vermissen werde“, betonte Pütz. Einhaus sei zudem ein „sehr diplomatischer Mensch“ gewesen, wovon die politische Arbeit des DAV deutlich profitiert habe. Das unterstrich auch Nico Ernstberger, Länderbeauftragter des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW).

Neuer Vorstand, neuer Impuls für Social Media

Dieser Einsatz für die Automatenbranche an Rhein und Ruhr wird vom neuen Vorstand des DAV fortgesetzt. Die verbliebenen Vorstandsmitglieder Ralph Jansen, Wolfgang Pütz, Alexander Todt, Andreas Wardemann und Rogier Wassen wurden einstimmig im Amt bestätigt. Verstärkt wird der neue Vorstand durch den ebenfalls einstimmig gewählten Thomas Plöger sowie Daniela Aßheuer, die als kooptiertes Vorstandsmitglied auch ohne Gegenstimme gewählt wurde. Plöger setzte als neues Vorstandsmitglied auch direkt einen neuen Akzent und betonte die Bedeutung von Social Media. Er sei überzeugt, „dass wir unser Image mittelfristig über Social Media verbessern können“, sagte Plöger. Bisher habe man zugelassen, dass das Hilfesystem das Image der Automatenbranche im Bereich Social Media geprägt habe – das müsse sich ändern.

Starke Jungunternehmer

Dass die Zukunft digital sei, unterstrich auch Alex Todt. Als jüngstes DAV-Vorstandsmitglied ist er Sprecher der Jungunternehmer im Verband. Rund 20 Jungunternehmer aus der Automatenbranche treffen sich regelmäßig zu Workshops und Gesprächen – und die Gruppe innerhalb des DAV wird stetig größer. Nur wenige in Politik und Gesellschaft wüssten, dass die Automatenbranche zu den am stärksten regulierten Branchen zähle. „Wir müssen anfangen, über uns zu sprechen – raus aus der eigenen Blase“, forderte Todt. Social Media, beispielsweise Instagram, sei ein Instrument, um sichtbarer zu werden und zu zeigen, „was wir leisten und wie wir denken“.

Duisburg: „Ganze Wohnhäuser voller Fun Games“

Wie viel Aufklärungsarbeit in diesem Punkt noch vor der Branche liegt, hob unter anderem DAV-Justiziar Bernd Fröhlingsdorf hervor. Gerade im Ruhrgebiet könne man den Eindruck gewinnen, „das legale Spielangebot soll vernichtet und das illegale Spiel gefördert werden“. Es gebe etwa in Duisburg Stadtteile, da steckten „ganze Wohnhäuser voller Fun Games“. Gleichzeitig sei das Vorgehen der Behörden gegen das illegale Spiel völlig unzureichend. Es gebe viele Kommunen, in denen „wir argumentativ am Limit sind“, bedauerte Fröhlingsdorf. Gleiches gelte für die teils sehr hohe Belastung des legalen Spielangebots mit der Vergnügungssteuer. „Je mehr Sie drangsaliert werden, desto mehr wird das illegale Spiel in Ruhe gelassen“, so das ernüchternde Fazit des DAV-Justiziars.

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Foto: Voller Einsatz für NRW: Der neu gewählte Vorstand des DAV mit (v. l.) Wolfgang Pütz, Ralph Jansen, Andreas Wardemann, Daniela Aßheuer, Thomas Plöger, Alex Todt und Rogier Wassen.

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