Dehoga und Deutscher Bauernverband protestieren gemeinsam

Der Dehoga Bundesverband unterstützt die geplante Großdemonstration des Deutschen Bauernverbands am 15. Januar in Berlin. „Eine Verteuerung der Lebensmittelerzeugung bei den Landwirten wird zwangsläufig zu weiteren Preiserhöhungen bei regionalen Lebensmitteln führen“, warnt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Das treffe auch die Gastwirte hart. Zusätzlich zu der Mehrwertsteuererhöhung auf 19 Prozent auf Essen in Restaurants und Cafés seit dem 1. Januar 2024.

Tausende Existenzen gefährdet durch Steuererhöhung, Kostensteigerungen, Umsatzrückgänge

Vor diesem Hintergrund setzt sich der Dehoga gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband dafür ein, „dass regional erzeugte Lebensmittel wie auch das Essen in der Gastronomie bezahlbar bleiben müssen“. Die Forderung an die Bundesregierung beider Verbände lautet, die Lebensmittelerzeugung und Lebensmittelverarbeitung nicht mit weiteren finanziellen Lasten zu verteuern. Dazu gehöre auch, die Steuererhöhung auf Essen in Restaurants und Cafés zurückzunehmen und Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern. Dass für verpacktes Essen To-Go, den Fertigsalat aus dem Supermarkt oder die Essenslieferung weiterhin 7 Prozent gelten, sei „absurd“. Zöllick moniert: „Statt Steuerfairness zu schaffen und Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern, sind mit der Steuererhöhung tausende Existenzen gefährdet“.

Laut aktueller Dehoga-Umfrage befürchtet 2024 jeder dritte Betrieb (33,3 Prozent), in die Verlustzone zu rutschen. Und nur 33 Prozent der Unternehmen gingen heute davon aus, sich am Markt behaupten zu können. Der Kostendruck nehme weiter zu. 75,7 Prozent sahen sich demnach gezwungen, ihr Preise in Folge der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2024 anzupassen. Nach einem bereits gemischten Weihnachts- und Silvestergeschäft. Laut Dehoga setzten die Betriebe im Dezember 2023 nominal 4,8 Prozent weniger um als im Dezember des Vorkrisenjahres 2019. Der Jahresumsatz 2023 habe 1,6 Prozent unter dem Vorkrisenwert gelegen.

Wirtschaftskreisläufe stärken statt schwächen

Zöllick betont: „Mehr denn je ist die Politik gefordert, die regionalen Wirtschaftskreisläufe der Gastronomie mit der Landwirtschaft und dem Lebensmittelhandwerk zu stärken, statt sie mit der Erhöhung von Abgaben und Lasten zu schwächen.“ Restaurants, Cafés und Kneipen seien wichtige soziale Treffpunkte. „Sterben diese nach und nach aus, verschwindet auch ein Stück Heimat und Lebensqualität.“ Gemeinsam stehe man zudem für die Stärkung der Familienbetriebe, die im ländlichen Raum eine hohe Relevanz haben. Der Dehoga macht zu seinem Protest deutlich, dass es für die „Branche der der Gastfreundschaft und Vielfalt“ obligatorisch sei, dass die Demonstrationen friedlich und respektvoll verlaufen. „Wir verurteilen Gewalt, Hass, Hetze und Diskriminierung in jeglicher Form.“ Angekündigt als Sprecher auf der Großdemonstration in Berlin ist unter anderem Bundesfinanzminister Christian Lindner.

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