„Gravierende Folgen“: Dehoga-Umfrage zur Mehrwertsteuererhöhung

Die Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben und trifft auch die Gäste. Darüber hinaus laufen auch die Dezember-Geschäfte im Gastgewerbe bislang schlechter als 2022 und 2019. Das besagt die aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Dem Verband zufolge gaben 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Weitere 12 Prozent treibe die politische Entscheidung an den Rand des Ruins. 5,2 Prozent beabsichtigten ihren Betrieb mangels Perspektiven ganz aufzugeben. 4,2 Prozent der Betriebe fühlten sich kaum oder nicht betroffen. Zuvor hatte der Verband die Entscheidung zur Mehrwertsteuer bereits scharf kritisiert.

Erhöhung trifft auch Gäste

Dehoga-Präsident Guido Zöllick appelliert an die Bundesregierung: „Steuerfairness heißt, Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern. Wie kann es sein, dass nur für das Essen im Restaurant ab 1. Januar 2024 wieder 19 Prozent gelten, während für das verpackte Essen zur Mitnahme, To-Go oder Drive-In, die Essenslieferung sowie für den Fertigsalat aus dem Supermarkt weiterhin 7 Prozent gelten? Die Erhöhung auf 19 Prozent trifft unsere Gäste. Die Betriebe haben keine finanziellen Spielräume mehr. Preiserhöhungen sind vorprogrammiert.“ 88,9 Prozent der Unternehmen haben demnach angegeben, ab 1. Januar 2024 die Preise erhöhen zu müssen.

Unter Druck

„Es drohen Umsatzeinbußen, Jobverluste, Betriebsaufgaben und Insolvenzen in der Branche“, schildert Zöllick die Lage im Gastgewerbe, das seit 2020 massiv unter Druck stehe. Aktuell befürchteten 34,2 Prozent der Unternehmer, bereits 2023 mit ihrem Betrieb in die Verlustzone zu geraten. Gründe lägen in besonderem Maße in den Kostensteigerungen für Nahrungsmittel, Personal und Energie. Dazu komme ein für 35,6 Prozent der Unternehmer bislang noch schlechter laufendes Weihnachts- und Silvestergeschäft als 2022. Gegenüber 2019 habe sich das Dezember-Geschäft sogar für 56,6 Prozent schlechter entwickelt. Der Verband hofft noch auf einen „besseren Jahresendspurt“. An der Umfrage des Dehoga zur aktuellen Situation im Gastgewerbe nahmen vom 1. bis zum 6. Dezember 2023 insgesamt 3.746 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil. Zuletzt hatte sich eine breite Allianz von 17 Verbänden für die 7 Prozent stark gemacht. Und gerade erst veröffentlichten die Präsidenten aller Dehoga-Verbände einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem eindringlichen Appell, an der einheitlichen Besteuerung von Essen mit sieben Prozent festzuhalten.

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