EGBA warnt vor wachsendem illegalen Markt

Die European Gaming and Betting Association (EGBA) warnt in einem offenen Brief vor dem wachsenden Schwarzmarkt. Führende Anbieter aus den Bereichen iGaming und Sportwetten fordern darin ein entschlossenes Vorgehen gegen den anwachsenden illegalen Markt auf dem gesamten Kontinent. Unterzeichnet ist der Brief von den CEOs verschiedener Unternehmen: Per Widerström (evoke), Stella David (Entain), Peter Jackson (Flutter), John Coates (bet365), Nils Andén (Kindred) and Jesper Svensson (Betsson Operation).

„Nachhaltigkeit und Sicherheit“

„Als Vertreter führender Unternehmen im europäischen Online-Glücksspiel- und Sportwetten-Sektor ist es unsere oberste Priorität, die Nachhaltigkeit und Sicherheit des Entertainment-Angebots zu garantieren, das wir über 32 Millionen Kunden zur Verfügung stellen. Ob diese unsere Webseiten besuchen, um zu wetten oder um an virtuellen Automatenspielen teilzunehmen – wir haben immer das Ziel, ihnen eine positive Erfahrung zu bescheren, die Vertrauen schafft“, heißt es in dem Brief. Zu diesem Zweck habe man signifikante Fortschritte im Bereich der Früherkennung, sowohl durch menschliche Erfahrungen als auch durch technische Lösungen, gemacht. Dies umfasst unter anderem Identitätsprüfungen, Benachrichtigungen, Selbstsperren und weitere Sicherheitsmaßnahmen. Die durch die Unterzeichner repräsentierten Unternehmen halten Lizenzen in über 20 europäischen Ländern. Dies ist auch mit Verpflichtungen verbunden, betont der Brief. So setzen die legalen Anbieter Präventionsexperten ein, sind an die nationalen Spielersperrsysteme angeschlossen, zahlen Steuern und Lizenzgebühren. 

„Die Zeit zum Handeln ist jetzt“

Trotz dieser Bemühungen stehen die Autoren des Briefs großen Herausforderungen gegenüber. Die Größe des Schwarzmarkts für Online-Glücksspiel, betrieben von Standorten außerhalb Europa, bilde eine stetig wachsende Bedrohung für die Spielersicherheit. Diese unregulierten Webseiten umgehen die Verpflichtungen, die an legale Anbieter gestellt werden, und agieren außerhalb der Aufsicht der Regulierungsbehörden. Trotzdem seien die Seiten häufig einfach zu finden und unter anderem durch die Nutzung von VPNs einfach erreichbar. Mit Sorge wird betrachtet, dass die Anbieter auf dem Schwarzmarkt „selbst grundsätzliche Spielerschutzmaßnahmen wie die Altersverifizierung nicht umsetzen und so Spieler inakzeptablen Risiken aussetzen“. Durch geringere Betriebskosten könnten demnach attraktive Boni, Promotionen und Quoten geboten werden, die gerade vulnerable Spielergruppen ansprechen.

„Unglücklicherweise haben sich in mehreren europäischen Ländern regulatorische Rahmen entwickelt, die das Problem des Schwarzmarkts ausblenden. Warum? Weil strenge Beschränkungen in diesen Ländern ein attraktives, legales Angebot verhindern, die Spieler zu regulierten Anbietern steuern.“ Als Beispiel hierfür nennen die Autoren Frankreich, wo Online-Casinos verboten sind. Über 4 Millionen Spieler seien auf Webseiten des Schwarzmarktes aktiv. Diese Zahl übersteige die 3,6 Millionen Franzosen, die laut der französischen Regulierungsbehörde auf legalen Seiten spielen.

Die Verschlechterung der Situation rund um den Schwarzmarkt unterstreiche die dringende Notwendigkeit für nationale Politiker entschieden zu handeln und somit Spieler zu schützen. „Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Während wir die Maßnahmen gegen den Schwarzmarkt unterstützen, ist ein wettbewerbsfähiger, legaler Markt die einzige effektive Lösung.“ Die Autoren rufen die nationalen Gesetzgeber dazu auf regulatorische Rahmen zu entwickeln, die robusten Spielerschutz und eine wettbewerbsfähige und innovative Glücksspielbranche gleichermaßen berücksichtigen. 

Im Brief wird zudem auf den Nachhaltigkeitsbericht der EGBA verwiesen. In diesem Jahr könne man positive Ergebnisse in verschiedenen wichtigen Bereichen vermelden. Zudem wurde der Bericht um neue Metriken zur Erfassung von Sicherheitsmaßnahmen und Kundeninteraktionen erweitert. Mit dieser Transparenz möchte die EGBA neue Maßstäbe in der Industrie etablieren und den eigenen Fortschritt sichtbar machen.

Bildquelle: © EGBA