
Steffen Hanak
22.09.2025
Einmal Aufschwung, bitte
Die Wirtschaft hierzulande kommt nicht so recht in Gang. Zuletzt war von einem Autogipfel die Rede. Kein gutes Zeichen. Allein die Zahl der Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt von der Automobilindustrie abhängt, überschreitet die Millionengrenze. Entsprechend hektisch agiert die Politik, wenn die Bänder in Stuttgart, Wolfsburg oder anderswo nicht mehr so flott laufen wie gewohnt. Aber braucht es immer gleich einen Gipfel oder teure Konjunkturprogramme zulasten der Steuerzahler?
Der Staat könnte aus sich selbst heraus eine Konjunkturinitiative starten, die keine nennenswerten Kosten verursachen würde. Ein wirklicher Bürokratieabbau, der diesen Namen auch verdient, wäre ein Segen für alle, die bauen, kaufen, eröffnen, produzieren, erweitern oder in sonst irgendeiner Weise investieren wollen. Genehmigungsprozesse und Auflagen auf das tatsächlich Notwendige beschränken, anstatt lustvoll eine neue Verordnung nach der anderen zu erlassen, wäre das Gebot der Stunde.
Davon würde neben allen anderen auch die Automatenbranche profitieren. Gerade im Titelthema dieser Ausgabe sehen wir, wie viele neue Produkte die Hersteller anbieten. Das Interesse der Automatenunternehmer, ihren Gerätepark zu modernisieren, wäre noch größer, wenn es mehr Planungssicherheit gäbe. Und wenn der Staat nicht mit einem Wust an Regularien den Eindruck erweckte, er kämpfe gegen das legale Spiel anstatt gegen das illegale Spiel. Stattdessen droht neben allen Vorschriften in Niedersachsen zum Jahresende das Ende aller Doppelkonzessionen. Heißt im Klartext: weniger legaler Markt, mehr illegaler Markt. Was daran förderlich für den Kanalisierungsauftrag samt Spielerschutz sein soll, bleibt ein politisches Geheimnis.
Dass ein wirtschaftlicher Aufschwung auch von externen Faktoren abhängt, die von Berlin aus nur bedingt oder gar nicht beeinflusst werden können, bestreitet niemand. Man muss sich aber auf nationaler Ebene das Leben mit überflüssigen Regulierungen nicht selbst schwer machen.
Steffen Hanak, stv. Chefredakteur games & business
hanak@gamesundbusiness.de