„Spielautomaten in der Klemme“. So sieht es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem großen Beitrag über das terrestrische Spiel. In der Ausgabe vom 21. Februar erkennt die FAZ die schwierige Lage der Branche zwischen strikter Regulierung einerseits und wachsendem illegalen Markt andererseits.

„Um das Wachstum des Schwarzmarkts nachhaltig zu begrenzen, brauchen wir neben einem gestärkten Vollzug ein ausreichend verfügbares und aus Kundensicht attraktives legales Angebot. Das stärkt am besten den Spieler- und Jugendschutz“, kommt Georg Stecker (r.), Sprecher des Vorstands des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft, in der FAZ zu Wort. FAZ-Autor Gregor Brunner hat sich für seine Reportage offenbar auch auf den Weg nach Bingen gemacht, um sich bei Löwen Entertainment über das Spiel zu informieren.

Überall ein Hindernis

Dr. Daniel Henzgen (l.), in der Geschäftsleitung von Löwen Entertainment zuständig für „Politik und Außenbeziehungen“, machte ihn ganz offensichtlich mit der Komplexität der bundesrepublikanischen Regulierungsrealität vertraut. „An jeder Stelle der Spielerfahrung soll ein Hindernis stehen, das den Spieler von problematischem Verhalten abbringen soll“, fasst der Autor seine Eindrücke davon zusammen. Und er unterschlägt auch nicht die Antwort von Henzgen. „Dass Glücksspiel als Massenunterhaltungsprodukt aus der freien Entscheidung des Konsumenten lebt, wird nicht in Betracht gezogen.“

Dass es diese Konsumenten zu schützen gilt, ist natürlich auch das Credo von Henzgen im FAZ-Artikel. Und er kennt auch die effektivste Maßnahme dafür. „Der stärkste Partner des Staates im Kampf gegen das illegale Spiel ist ein attraktives legales Angebot.“ Das sieht auch Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser so, den der FAZ-Autor auf Burg Klopp getroffen hat. Nach Einschätzung des Kommunalpolitikers halten die legalen Spielhallen der Stadt das illegale Spiel aus dem Stadtgebiet. „Wir haben ein Drogenproblem”, gibt er zu. „Aber keine Probleme mit dem Glücksspiel.“

Fotos: © Heiko Rost/DAW Urban