
12.08.2025
FGA fordert Maßnahmen zur Stärkung des legalen Angebots
Dringenden Handlungsbedarf sieht der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA), um die alarmierende Entwicklungen im Bereich des gewerblichen Automatenspiels in Deutschland zu stoppen. Die Fehlentwicklungen sind laut Verband auch in aktuellen Studien und Schätzungen sichtbar. Übermäßige Regulierung und restriktive Maßnahmen würden bei den Spielern für Frust und Unzufriedenheit sorgen. Dieser treibt viele in das illegale Spiel, da sie dort oft bessere Angebote und weniger Einschränkungen finden, heißt es in der Mitteilung. Der FGA fordert daher eine Balance zwischen Regulierung und Spielerschutz, um den legalen Markt attraktiv zu halten und den illegalen Markt nachhaltig einzudämmen.
Mindestens 500 Millionen Euro fehlende Steuereinnahmen
Laut FGA belegen wissenschaftliche Untersuchungen, dass über 70 Prozent der Spieler sich durch gesetzliche Einschränkungen in ihrer Spielfreude eingeschränkt fühlen. Zudem erwägen demnach etwa 44 Prozent bereits, illegale Spielorte aufzusuchen. Besonders betroffen sei das Angebot an legalen Geldspielgeräten in der Gastronomie. Unerlaubte Glücksspielautomaten an illegalen Orten setzen viele Gastronomiebetriebe, vor allem im ländlichen Raum, weiter unter wirtschaftlichen Druck. Die Reduzierung der maximal erlaubten Anzahl von drei auf zwei Geldspielgeräte pro Betrieb habe die Verbreitung illegaler Angebote zusätzlich begünstigt.
Ein weiteres Problem sei die Frustration der Spielgäste am legalen Angebot. „Die Geräte sind überreguliert, das heißt, im Vergleich zum illegalen Angebot sind sie oft zu langweilig, was ihre Attraktivität deutlich mindert. Diese Überregulierung kann dazu führen, dass Spieler sich eher für den illegalen Markt entscheiden, da dort die Geräte oft weniger eingeschränkt sind und somit mehr Spannung und Abwechslung bieten. Das erschwert es, das legale Angebot attraktiv zu gestalten und die Spieler zu halten“, erläutert FGA-Präsidentin Sabine Dittmers-Meyer. Der illegale Markt für Automatenspiele wachse stetig, während die Kontrolle immer schwieriger wird. Das Ziel, das legale Angebot durch geeignete Maßnahmen zu stärken, droht beim gewerblichen Automatenspiel zu scheitern. Die Schwarzmarktquote liegt laut FGA derzeit bei ca. 30 Prozent, wobei mindestens die Hälfte der Umsätze illegal erwirtschaftet wird. Dies führt zu Steuerausfällen von mindestens 500 Millionen Euro jährlich.
Verband formuliert konkrete Maßnahmen
Der Verband sieht daher dringenden Handlungsbedarf und fordert konkrete Maßnahmen, um das legale Glücksspielangebot zu stärken:
- Erhöhung der maximal erlaubten Anzahl an Geldspielgeräten in Gaststätten von zwei auf drei Geräte
- Eine ausgewogenere Regulierung, die den Schutz der Gäste gewährleistet, aber gleichzeitig die Überregulierung reduziert, um die Attraktivität der Geräte zu erhöhen
- Deutliche Einbindung der Gastwirte in die Verpflichtungen zum Jugend- und Verbraucherschutz, um die Kontrolle zu erleichtern
- Ausbau und Verbesserung des OASIS-Sperrsystems sowie der Nutzbarkeit der Datenbank
- Intensivierung von Schulungen und Information der Vollzugsmitarbeiter
Bild: © FGA