Pünktlich zum 70. Geburtstag hat sich der Deutsche Automaten-Großhandels-Verband (DAGV) aufgelöst und eine DAGV-Stiftung gegründet. Der 27. April 2023 war ein bemerkenswerter Tag für die Geschichtsbücher der deutschen Automatenwirtschaft. Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Koblenz beschloss der Deutsche Automaten-Großhandels-Verband (DAGV) seine Auflösung. Hintergrund für diesen Beschluss ist die Straffung der Verbändelandschaft der Branche, der auch schon das Forum für Automatenunternehmer zum Opfer gefallen ist. Wie Vorsitzender Pit Arndt auf der Sitzung sagte, war durch den Rückzug wichtiger Fördermittel für den Verband eine Fortführung der Verbandstätigkeit nicht länger möglich. Arndt, der durchaus ein Verfechter einer strafferen Verbändestruktur ist, wollte zur DAGV-Auflösung deswegen auch „keine unnötige Sentimentalität” aufkommen lassen. Er warnte allerdings davor, den Prozess der Verschlankung der Strukturen mit der Auflösung des DAGV als erledigt zu betrachten. „Wenn ich mich so umgucke, haben wir bis zur Erreichung des Ziels noch sehr viel Luft nach oben”, meinte Arndt.

Wie im Verlauf der Sitzung zu erfahren war, können sich die Handelsunternehmen künftig unter dem Dach des Verbands der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) in einer „Fachgruppe Handel” neu formieren. Der Vorstand motivierte die Mitglieder auch, sich den entsprechenden Landesverbänden des BA anzuschließen, wenn das gehe: „Die Stimme des Handels muss künftig halt in neuen Formaten ertönen.”

Gründung einer DAGV-Stiftung

Der DAGV selbst wird in anderer Form präsent bleiben. Mit sehr großer Mehrheit beschloss die Mitgliederversammlung das restliche Verbandsvermögen in zwei Schritten der sich in Gründung befindlichen DAGV-Stiftung zuzuwenden. Auf diesem Wege soll im Namen der Branche in die Gesellschaft hinein gewirkt werden. Auf Grund eines breit angelegten Stiftungszwecks wird es möglich sein das Gemeinwohl insbesondere durch Initiativen in Kultur, Sport, Bildung, Wissenschaft aber auch Jugendarbeit und innovativem unternehmerischen Engagement zu unterstützen. „Wir wollen Nachhaltigkeit fördern und auch bundesweit sichtbar sein”, so Pit Arndt.

Nach Auflösung und Stiftungszuwendung gab es an diesem Tag auch noch den 70. Geburtstag des DAGV zu feiern. Die Gästeschar, bunt gemischt aus Vertretern von Firmen und Verbänden, Freunden, Weggefährten und natürlich den anwesenden Großhändlern, fand einen guten Weg, diesen Abschluss der DAGV-Historie als Verband nicht zu einer Trauerfeier werden zu lassen. Es war eher eine Art Familienfest der Branche mit Menschen, die sich teilweise sehr lange nicht gesehen hatten und sich deswegen entsprechend erfreut begrüßten. Es war ein schöner Abend, der fast vergessen machte, dass er auch einen Schlusspunkt setzte. Aber eben nur fast.

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