02.04.2024
Lootboxen in Deutschland verbieten?
Die Arbeitskammer der Steiermark (Österreich) schlägt vor, Lootboxen als Glücksspiel zu klassifizieren und zu verbieten. Dieser Vorschlag basiert auf einem Forschungsbericht der Universität Graz namens „Insert Coin to Continue“, der kürzlich präsentiert wurde. Weitere Empfehlungen beinhalten Maßnahmen zur Fremd- und Selbstsperre sowie die Anhebung des Kaufalters auf 18 Jahre.
In der Studie wurden etwa 2.610 Personen im Alter von 10 bis 25 Jahren zu ihren Ausgaben in digitalen Spielen befragt. Besonders beliebt sind Lootboxen, virtuelle Beutekisten, die gelegentlich spielrelevante Vorteile enthalten können. 85 Prozent der Befragten hatten bereits Erfahrungen mit Onlinespielen, wobei mehr als die Hälfte Geld dafür ausgegeben hat, insbesondere männliche Personen. 44 Prozent haben mindestens einmal Lootboxen erworben. Durchschnittlich wurden pro Jahr und Studienteilnehmer rund 170 Euro für In-Game-Käufe ausgegeben. Jedoch tragen 10 Prozent der Spieler 71 Prozent der Ausgaben, ähnlich dem Verhalten von Erwachsenen mit pathologischem Spielverhalten. Infolgedessen fordert die Arbeitskammer ähnliche Maßnahmen wie in Belgien und den Niederlanden und plädiert für gesetzliche Regelungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Lootboxen demnächst auch in Deutschland verboten?
Die österreichische Debatte ist nicht direkt auf Deutschland übertragbar, doch auch hier gewinnt die Diskussion über Lootboxen an Fahrt. Es gab bereits zahlreiche Diskussionsrunden sowie eine parlamentarische Anfrage im Bundestag zum Thema. des Weiteren gibt es Vorschläge für umfassende Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz, doch weder der Bundestag noch die Landtage zeigen bisher aktives Interesse, wie es auf glueckspielwesen.de heißt. Dennoch hat Bremen eine Initiative gestartet und die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Halle beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema und setzt sich für rechtliche Regulierungen ein. Ein erster Expertenworkshop fand bereits Ende Februar 2024 statt, weitere sollen folgen.
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