20.06.2024
Sozialkonzept: „Es muss gemacht werden“
„Es muss gemacht werden.“ Klare Ansage von Michael Stang, stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Münzautomatenverbands (HMV) und Vorstandsmitglied des Fachverbands Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA), zum Thema Sozialkonzept. Stang betonte die Bedeutung des Sozialkonzepts in Spielhallen und gastronomischen Betrieben bei einem Online-Seminar der BAkademie am 20. Juni. Das Interesse war groß – über 50 Automatenunternehmer aus dem gesamten Bundesgebiet hatten das digitale Angebot des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) wahrgenommen.
Dass ein Sozialkonzept mehr Arbeit, Zeit und auch zusätzlich investiertes Geld für die Automatenunternehmer bedeutet, verschwieg Stang nicht. Gerade in der Gastronomie-Aufstellung sei es manchmal nicht leicht, die Gastwirte dazu zu bewegen. Es müssten beispielsweise Terminals zur Abfrage der OASIS-Sperrdatei installiert werden, Flyer zur Prävention von Glücksspielsucht ausgelegt und das Personal geschult werden. „Es geht aber um den Jugend- und Spielerschutz“, unterstrich Stang. Und dazu stehe die Automatenbranche, sowohl mit ihren Spielhallen als auch mit ihren Angeboten in der Gastronomie. Deshalb müssten die Gastwirte von der Notwendigkeit überzeugt werden, mit Sozialkonzept zu arbeiten.
Kostenfreie Schulungen für die Gastro
Dass nicht alles mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, unterstrich Grit Roth, Präventionsbeauftragte der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW). Die Verbände der Automatenbranche finanzierten ein Online-Schulungsangebot speziell für die Gastronomie-Aufstellung. Dieses besonders niedrigschwellige Angebot sei für Gastwirte und deren Mitarbeiter kostenlos. Alle erfolgreichen Teilnehmer erhielten ein Zertifikat. Dieses Zertifikat habe auch eine politische Wirkung, sagte Stang. Mit jedem weiteren Zertifikat mache die Branche deutlich, dass sie Jugend- und Spielerschutz tatsächlich lebe.
Servicekräften die Angst nehmen
Auch für die Betreiber von Spielhallen lohnt sich die Mitgliedschaft in einem der BA-Landes- und Fachverbände mit Blick auf das Sozialkonzept, ergänzte Roth. Dieses werde regelmäßig aktualisiert und den unterschiedlichen Landesgesetzen entsprechend fortgeschrieben. BA-Mitglieder erhalten dieses Sozialkonzept kostenlos über den BA oder dessen Landesverbände. Zudem werde via Rundschreiben der Verbände über Neuerungen und Gesetzesänderungen informiert, erläuterte Roth. Auch gebe es Hinweise auf passende Schulungsanbieter. Diese Schulungen bedeuteten eine große Verantwortung für die Servicekräfte von Spielhallen, sagte Peggy Lawin, Regionalleiterin und Sozialkonzeptbeauftrage im TB-Automaten-Handels-GmbH-Verbund. Schließlich gehe es darum, zu erkennen, bei welchen Spielgästen es möglicherweise Hinweise auf pathologisches Spielverhalten gebe. Mit dieser Verantwortung dürften die Servicekräfte aber nicht allein gelassen werden. Es sei die Aufgabe von Sozialkonzeptbeauftragten wie ihr, an dieser Stelle Ängste der Servicekräfte abzubauen. Dabei seien regelmäßige Teamsitzungen und das Durchgehen von Fallbeispielen wichtig.
Einen Bericht über das Online-Seminar zum Thema Sozialkonzept finden Sie auch in der Juli-Ausgabe von games & business. Sie sind noch kein Abonnent? Hier geht es zu unserem kostenlosen Probe-Abo!