„Staat muss fair mit Ihnen umgehen“

„Der Staat muss fair mit Ihnen umgehen. Es ist nicht sinnvoll, einen Bereich zu überregulieren, wenn alles andere unreguliert ist.“ Klare Worte anlässlich der Feier zum 70-jährigen Jubiläum des Bayerischen Automaten-Verbands (BAV) am 18. Oktober in der Wappenhalle der Messe München. Und sie kamen nicht von irgendwem, sondern von Dr. Florian Herrmann (CSU), dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, persönlich. „Wir sind froh, dass es euch gibt und wir mit euch immer so gute Gespräche führen können“, dankte Herrmann dem BAV für die jahrelange gute Zusammenarbeit. „Wir brauchen diese Fachkompetenz und Praxiserfahrung.“ Natürlich könne Politik nicht immer alles erfüllen, was Verbände an sie herantrügen, räumte Herrmann ein. „Aber wir machen nichts, ohne vorher nicht mit den Verbänden zu reden.“ Der Staatsminister dankte ausdrücklich auch Andy Meindl, der den BAV seit 22 Jahren als Präsident führt, für die „tolle Zusammenarbeit“.

„Gute gemeinsame Lernkurve“

Der BAV habe „echte Überzeugungsarbeit“ geleistet, betonte Herrmann. Anfangs habe er als Politiker „riesige Vorurteile gegenüber Ihrer Branche gehabt“, sagte der Staatsminister. Er habe jedoch über die Gespräche mit dem Verband „die Logik verstanden“, dass es falsch sei, das legale Spielangebot immer stärker zu regulieren, während das illegale Spiel blühe. Man habe zusammen eine „gute gemeinsame Lernkurve“ erreicht. „Sie sind alle mittelständische Unternehmer und müssen investieren wie andere Mittelständler auch“, unterstrich Herrmann, deshalb müsse der Staat für unternehmerische Planbarkeit sorgen. Er dankte den im BAV organisierten Unternehmern auch für die „Verantwortung, mit der Sie vorgehen“. Die Aufstellunternehmer in Bayern würden nicht nur fordern, sondern auch liefern und – unter anderem über das Instrument der Zertifizierung – „qualifizierten Spielerschutz“ bieten.

Junge Generation im Fokus

Zuvor hatte BAV-Präsident Meindl bereits darauf verwiesen, dass sein Verband beim Thema Zertifizierung eine Vorreiterrolle eingenommen habe. Bereits 2012 sei hier der Startschuss gefallen. Meindl freute sich, dass auch viele junge Unternehmer bei der Jubiliäumsfeier dabei waren. „Es ist toll, dass Ihr das Zepter in unseren Firmen übernehmt.“ Gerade mit Blick auf die jüngere Generation müsse Politik dafür sorgen, dass „das illegale Spiel intensiver verfolgt“ werde und gleichzeitig das legale Spielangebot wieder attraktiver werde, „um mithalten zu können“.

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Foto: Dr. Florian Herrmann (CSU, Mitte), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, hier mit BAV-Präsident Andy Meindl (5. von links) und den weiteren Vorstandsmitgliedern, lobte die Zusammenarbeit mit dem Verband.