Glücksspiel in Österreich: Stagnation und Boom

Der österreichische Markt für Glücksspiel und Sportwetten stagnierte im Jahr 2021 auf Vorjahresniveau. Deutliche Zuwächse gab es nur im Online-Sektor. Das Glücksspiel in Österreich wird zunehmend digital, wie aktuelle Daten des Marktforschungsinstituts Branchenradar zeigen.

Laut der Marktstudie Branchenradar Glücksspiel & Sportwetten in Österreich stagnierten die Spiel- und Wetteinsätze im Jahr 2021 bei insgesamt 16,2 Milliarden Euro. Damit habe der Markt im vergangenen Jahr trotz mehrwöchigem Lockdown das Niveau zumindest halten können. Die Erlöse der Anbieter, also die Einsätze abzüglich ausgeschütteter Gewinne, stiegen moderat um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro. Zuwächse bei diesen Bruttospiel- und Wetterträgen habe es dabei nur bei Lotterie-Glücksspielen und vor allem im Online-Sektor gegeben.

Rückläufige Entwicklung im stationären Bereich

Branchenradar zufolge erhöhten sich bei Lotterie-Glücksspielen die einbehaltenen Einsätze um 4,9 Prozent gegenüber 2020 auf 714 Millionen Euro. Der Zuwachs beim Online-Sektor auf 580 Millionen Euro habe sogar 24,2 Prozent betragen. Die Wachstumsbeiträge stammten in etwa je zur Hälfte aus dem Online-Glücksspiel und von Online-Sportwetten. Der stationäre Bereich, also Spielbanken, Glücksspielautomaten außerhalb von Casinos und landbasierte Sportwetten, entwickelte sich laut Analyse rückläufig. Die Bruttospiel- und Wetterträge seien um 20,5 Prozent auf 411 Millionen Euro gesunken. Als Grund werden hier im Wesentlichen die pandemiebedingten Betriebsschließungen genannt.

Fast 60 Prozent aller Spiel- und Wetteinsätze im Internet

Profitiert habe 2020 der Online-Sektor. Die Nachfrage nach Glücksspiel und Wetten auf Onlineplattformen beschleunigte sich massiv. Im Vergleich zu 2020 seien die Einsätze hier um nahezu 18 Prozent gestiegen. Mit Spiel- und Wetteinsätzen von 9,1 Milliarden Euro fanden Glücksspiel und Sportwetten damit nach Angaben von Branchenradar zu fast sechzig Prozent im Internet statt.

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