28.09.2022
Sportwettenverband fordert Vorgehen gegen Schwarzmarkt
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) begrüßt und unterstützt den von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veranstalteten Aktionstag Glücksspielsucht 2022 nachdrücklich und unterstreicht die Bedeutung von Prävention und Bekämpfung der Spielsucht in allen Glücksspielformen. Alle DSWV-Mitglieder verfügen über die nötigen Sportwetterlaubnisse und sind damit auch an das anbieter- und produktübergreifende Spielersperrsystem OASIS angeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des DSWV. Davon unabhängig würden die Anbieter eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zum Spielerschutz ergreifen, zum Beispiel Künstliche Intelligenz zur Früherkennung auffälliger Spielmuster. Das Risiko für die Spieler gehe vom Schwarzmarkt aus, wo solche Schutzmaßnahmen nicht existieren.
Schwarzmarkt mit gigantischem Ausmaß
„Der Schwarzmarkt im Bereich Glücksspiel und Sportwetten hat in den letzten Jahren ein gigantisches Ausmaß angenommen. Wir konnten mehr als 400 Websites ohne Lizenz identifizieren, auf denen sich Kunden aus Deutschland ganz einfach registrieren und spielen können. Und das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein,” führt DSWV-Präsident Mathias Dahms aus.
Der DSWV hofft, dass die neue Glücksspielbehörde (GGL) mit ihren jetzt zur Verfügung stehenden Vollzugsinstrumenten den Schwarzmarkt effizient zurückdrängen kann. Sich allein darauf zu verlassen, genüge jedoch nicht, wie Beispiele aus anderen Ländern gezeigt haben. Um den Schwarzmarkt tatsächlich auszutrocknen, müssten die Spieler in den legalen Markt kanalisiert werden. Dies gelinge nur, wenn die erlaubten Angebote ausreichend attraktiv sind, so der DSWV.
Maßvolle Sportwettenwerbung ist wichtig
In diesem Zusammenhang weist der DSWV auch auf die Wichtigkeit maßvoller Sportwettenwerbung hin. Eine Zunahme problematischen Spielverhaltens im Zusammenhang mit einem steigenden Werbevolumen sei auch aus den früheren Zahlen der BZgA nicht abzulesen. So waren 2009 rund 0,45 Prozent der Bevölkerung von problematischem Glücksspiel betroffen. Bis 2019 sei der Anteil auf knapp unter 0,4 Prozent gesunken. Die Ausgaben für Glücksspielwerbung seien im Vergleichszeitraum aber kontinuierlich angestiegen, von 33 Mio. im Jahr 2010 auf 436 Mio. Euro im Jahr 2019. Die Annahme, dass ein hohes Werbevolumen einen zwangsläufigen Anstieg problematischen Spielverhaltens verursacht, sei daher falsch.