Rekordhoch: Illegales Glücksspiel in Bayern

In Bayern haben sich die Fallzahlen beim illegalen Glücksspiel in den letzten 5 Jahren – seit 2019 – verzehnfacht. Darüber informiert der bayerische Landtagsabgeordnete Tim Pargent (Die Grünen, Foto). Er hatte zum Sachverhalt eine parlamentarische Anfrage gestellt. Aus der Antwort des Justizministeriums geht hervor, dass die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels 77 Fälle im Jahr 2019 betrug, 2021 dann 335 und für 2023 nennt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Bayern 762 bekannt gewordenen Straftaten zum Zeitpunkt der Abgabe an die Staatsanwaltschaft.

Diskrepanz zwischen Ermittlungsverfahren und Verurteilungen

Die Antwort auf die Anfrage des Grünen-Politikers zeigt außerdem die deutliche Diskrepanz zwischen Fallzahlen und Verurteilungen. So kommen 2022 auf 248 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel nur 89 tatsächlich Verurteilte. 2021 etwa stehen der Fallzahl von 335 nur 34 Verurteilungen gegenüber. Für 2023 hatte das Ministerium noch keine Zahlen zu Verurteilten.

Bessere finanzielle Ausstattung von Kommunen und Strafverfolgungsbehörden

„Die Fallzahlen beim illegalen Glücksspiel in Bayern gehen durch die Decke“, so Pargent. Die Staatsregierung habe es versäumt, frühzeitig gegenzusteuern. Sie müsse „jetzt handeln, um den Schwarzmarkt einzudämmen und vulnerable Gruppen zu schützen“. Die Grünen fordern eine bessere finanzielle Ausstattung von Kommunen und Strafverfolgungsbehörden, um mehr und effektivere Kontrollen zu ermöglichen. Außerdem brauche es umfassende Aufklärungs- und Präventionskampagnen zum Schutz der Öffentlichkeit.

Thema in Mai-Ausgabe von games & business

Den Anstieg der Fallzahlen beim illegalen Glücksspiel in der bundesweiten PKS beleuchten wir in der Mai-Ausgabe von games & business. Etwa den Aspekt, dass dem „Hellfeld“, den bekannt gewordenen Zahlen ein Dunkelfeld gegenübersteht. Außerdem haben wir mit Andy Meindl, Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands über die Thematik des illegalen Spiels gesprochen. Der Verband kämpft gegen die Ausbreitung des illegalen Spiels, unter anderem mithilfe der Plattform illegales-spiel.de. Das Interview mit Meindl gibt’s ebenfalls in unserer Mai-Ausgabe. Hier geht’s zum gratis Probeabo von games & business.

Bild: © Rolf Poss