22.08.2024
GGL: FAQ zu Wetten auf Amateurligaspiele
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat Fragen und Antworten zur Teilnahme an Wetten auf Amateurspiele in Deutschland veröffentlicht. Die Behörde nennt häufige Nachfragen, insbesondere im Bereich Fußball, als Grund. Insgesamt werden sechs Fragen zum Themenfeld Wetten auf Amateurspiele von der GGL beantwortet.
- Sind Wetten auf deutsche Amateurspiele bei in Deutschland abrufbaren Online-Wettangeboten erlaubt?
Wetten auf Sportereignisse, bei denen ausschließlich oder überwiegend Minderjährige oder Amateure teilnehmen, sind in Deutschland unzulässig, es sei denn, es handelt sich um national oder international bedeutsame sportliche Großereignisse (z.B. Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele). Dies gilt neben den Online-Wettangeboten auch für das Wettangebot in den Wettvermittlungsstellen.
- Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, um zu erkennen, ob ein (Sportwett-)Anbieter legal ist?
Alle erlaubten Anbieter sind dazu verpflichtet, auf der Startseite ihrer Webseite aufzuführen, dass sie über die staatliche deutsche Erlaubnis verfügen.
- Über welche aufsichtsrechtlichen Möglichkeiten verfügt die GGL, gegen Wetten auf deutsche Amateurspiele bei in Deutschland abrufbaren Online-Wettangeboten (Wetten in Deutschland auf Internetseiten in Deutschland) vorzugehen?
Zuerst wird festgestellt, ob Spielende auf der jeweiligen Internetseite an dem Wettangebot tatsächlich teilnehmen können. Der GlüStV 2021 regelt dazu in § 3 Abs. 4 GlüStV 2021: „Veranstaltet und vermittelt wird ein Glücksspiel dort, wo dem Spieler die Möglichkeit zur Teilnahme eröffnet wird.“
- Wie sehen im Ausland die Regelungen für Wetten (Wetten im Ausland auf Internetseiten mit ausländischer Domain) auf (deutsche) Amateurspiele aus?
In der EU besteht keine Harmonisierung des Glücksspielrechts. Somit können die EU-Mitgliedsstaaten erheblich voneinander abweichende Regelungen für Online-Glücksspiele bestimmen.
- Welche Möglichkeiten hat die GGL, zu verhindern, dass für Spielende in Deutschland Wetten auf deutsche Amateurspiele bei Wettanbietern im Ausland unter Nutzung technischer Hilfsmittel ermöglicht werden?
In Deutschland haben erlaubte Anbieter technisch sicherstellen zu lassen, dass beim namensgleichen Schwesterunternehmen im Ausland der Zugang für Spielende aus Deutschland verhindert wird.
- Spielt es für die Vergabe einer staatlichen Erlaubnis eine Rolle, wenn ein Sportwettenanbieter im Ausland Wetten auf deutsche Amateurspiele anbietet?
Bietet ein Online-Wettanbieter im Ausland unter der dortigen Regulierung zulässigerweise Wetten auf deutsche Amateurspiele an, steht dies einer Erlaubniserteilung in Deutschland nicht entgegen.
GGL bietet FAQ auch zu weiteren Themenkomplexen
Die Antworten sind auf der entsprechenden Website der GGL jeweils noch ausführlicher erklärt. Darüber hinaus gibt es seitens der GGL hier einen FAQ-Bereich für Spielende. Neben dem Themenkomplex Wetten gibt es hier Fragen und Antworten zum Erkennen von illegalem Glücksspiel. Außerdem zu LUGAS und Netzsperren/IP-Blocking. Und auch zur Studie „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des GlüStV 2021“ gibt es einen eigenen FAQ-Bereich.
Schlaglicht durch ARD-Doku
Das Schlaglicht auf das Thema Wetten auf Amateurspiele warf eine Dokumentation, die in dieser Woche in der ARD ausgestrahlt wurde. Sie ist hier hier in der Mediathek abrufbar. Die Recherche im Rahmen der ARD-Story „Angriff auf den Amateurfußball – Die Gier der Wettindustrie“ liefert Hintergründe zu den Live-Wetten auf deutsche Amateurfußballspiele. Verschiedene Wettanbieter, darunter einige mit deutscher Lizenz, bieten der Dokumentation zufolge Wetten auf deutsche Amateurspiele über ausländische Websites an. GGL-Vorstand Ronald Benter erklärt in dem Bericht, die Behörde hätte die entsprechenden Verdachtsfälle geprüft. In den geprüften Fällen sei demnach keine Einzahlung und somit keine Spielteilnahme aus Deutschland möglich gewesen.
Bild: © GGL-Website