Bayern: Illegales Glücksspiel geht durch die Decke

Die Anzahl der Ermittlungsverfahren in Bayern bezüglich illegalem Glücksspiel steigt seit Jahren an. Wie aus einer Anfrage des grünen Landtagsabgeordneten Tim Pargent (Bild) hervor geht, gab es 2024 rund 1.185 Verfahren. Diesen Zustand beklagen auch die bayerischen Grünen und stellen deshalb deutliche Forderungen auf.

Illegales Glücksspiel kein Randphänomen mehr

„CSU und Freie Wähler müssen jetzt endlich handeln“, sagt Pargent, Sprecher für Finanzen der Landtags-Grünen, gegenüber der dpa. Illegales Glücksspiel sei in Bayern längst kein Randphänomen mehr. Seit Jahren gingen die Fallzahlen durch die Decke. Nach Angaben der Grünen gab es im Jahr 2018 lediglich 77 Ermittlungen. „Die Staatsregierung hätte längst handeln können“, so der Grünen-Politiker.

Neben konsequenteren Kontrollen, mehr Personal und einer besseren Ausstattung für die Ermittlungsbehörden fordert die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag mehr Prävention. Insbesondere im Jugendbereich sowie eine stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Ordnungs- und Strafverfolgungsbehörden. „Vor allem junge Menschen, Süchtige und Suchtgefährdete müssen wirksam geschützt werden. Nur so lässt sich das illegale Glücksspiel effektiv bekämpfen“, sagt Pargent.

Bereits im vergangenen Jahr gab es vonseiten der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW) Kritik an einem Positionspapier der Grünen zur Glücksspielregulierung. Dieses hatte eine Gruppe Grünen-Politiker rund um die Bundestagsabgeordnete Linda Heitmann und Pargent (MdL) veröffentlicht. Darin fordern sie unter anderem bundesweit einheitliche Abstandsregeln für Spielhallen und weitere Einschränkungen für Sportwettwerbung. Aus der Branche wird hingegen gefordert, die Regulierung für das legale Spielangebot zu lockern, um ein nachfragegerechtes Angebot zu ermöglichen. Dieses sei das beste Werkzeug im Kampf gegen das illegale Spiel.

Bild: © Rolf Poss