
25.06.2025
Hessischer Innenminister: „Lizenzierte Anbieter von unnötiger Regulierung befreien“
„Glücksspiele haben seit jeher eine besondere Anziehungskraft. Es ist die Aufgabe des Staates, diesen Spieltrieb mit einem wirksamen Schutz der Spielerinnen und Spieler zu verbinden“, sagte Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) in seiner Ansprache beim Parlamentarischen Abend in Wiesbaden. „Den Schwarzmarkt für illegale Angebote können wir nur dann erfolgreich eindämmen, wenn wir auf dem legalen Markt attraktive Alternativen schaffen. Deshalb setzt sich die Hessische Landesregierung auch in Zukunft dafür ein, die lizenzierten Anbieter zu stärken und sie von unnötiger Regulierung zu entlasten.“
Bedürfnisgerechtes Angebot nötig
Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW), lobte in seiner Rede den hessischen Weg der Regulierung nach qualitativen Maßstäben im Sinne des Verbraucher- und Jugendschutzes: „Mit Blick auf die Spielverordnung brauchen wir in Deutschland dringend bessere Rahmenbedingungen für ein legales Angebot. Die derzeitigen Geräte kommen bei vielen Gästen nicht gut an, was eine zunehmende Abwanderung in den illegalen und komplett ungeschützten Schwarzmarkt zur Folge hat. Wir begrüßen das entschiedene Vorgehen der hessischen Behörden im Kampf gegen illegales Glücksspiel, können als legale Anbieter aber nur dann unseren Kanalisierungsauftrag erfüllen, wenn wir ein ausreichend verfügbares und den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht werdendes legales Angebot anbieten können,“ betonte Stecker.
„Sehr schwierige Situation“
Der Vorsitzende des Hessischen Münzautomaten-Verbandes (HMV), Michael Wollenhaupt, erläuterte: „Wir als legale Anbieter leisten sowohl in Spielhallen als auch in der Gastronomie enorme Anstrengungen für ein sicheres Spiel im Sinne des Jugend- und Spielerschutzes. Durch immer strengere Regulierungsmaßnahmen hat sich die Zahl der legalen Spielhallenkonzessionen in Hessen seit 2021 aber um mehr als 26 Prozent reduziert; in der Gastronomie musste dass 3. Gerät abgebaut werden. Gleichzeitig stehen wir legalen Anbieter aber im harten Wettbewerb mit einem wachsenden illegalen Markt. Unsere Situation ist daher sehr schwierig. Mit Sorge betrachten wir außerdem die enormen Erhöhungen der Spielapparatesteuer einiger Kommunen in Hessen. Diese haben eine Grenze erreicht, die für viele Betriebe schlicht nicht mehr zu leisten ist. Letztlich hat dies in vielen Fällen die Schließung vieler mittelständischer Familienbetriebe zur Folge,“ so Wollenhaupt.
Spende an Rheuma-Liga Hessen
Zahlreiche Gäste aus Politik, Behörden und Automatenwirtschaft waren der Einladung des HMV und des DAW nach Wiesbaden gefolgt. Beim Parlamentarischen Abend in der Landeshauptstadt wurden sie von Georg Stecker und Michael Wollenhaupt begrüßt. Ehrengäste der Landesregierung waren in diesem Jahr Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD), Kultusminister Armin Schwarz (CDU), der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Manfred Pentz (CDU) sowie der Chef der Staatskanzlei Benedikt Kuhn (CDU). Neben zahlreichen Abgeordneten des Hessischen Landtags waren weitere Teilnehmer der Veranstaltung unter anderem der Fraktionsvorsitzende der SPD, Tobias Eckert, die FDP-Fraktionsvorsitzende Wiebke Knell, der FDP-Landesvorsitzende Dr. Thorsten Lieb und Dr. Gerd Jaeger von Lotto Hessen. Bei der Veranstaltung wurde die Rheuma-Liga Hessen mit einer Spende bedacht, die vom 1. Vorsitzenden Dr. Walter Hermann und der Geschäftsführerin Manuela Wetzel entgegengenommen wurde.
Bild: Michael Stang (von links), Wollenhaupt, Prof. Dr. Roman Poseck, Stecker, Andreas Rey und Christoph Schwarzer beim Parlamentarischen Abend in Wiesbaden. © DAW