Illegales Glücksspiel wächst mit zunehmendem Tempo. Am 24. Oktober  stellten Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, die Bundeslagebilder für Organisierte Kriminalität in Wiesbaden vor. Illegales Glücksspiel wird der Organisierten Kriminalität zugeordnet und ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Allein im Bereich des illegalen Automatenspiels wird das Volumen auf drei bis sechs Milliarden Euro jährlich geschätzt.

Legales Angebot Partner im Kampf gegen die Illegalität

Für den Branchendachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) ist das nicht überraschend. „Illegales Glücksspiel fällt nicht vom Himmel“, kommentiert DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker (Foto). „Der Schwarzmarkt wird produziert, indem das legale Angebot stark reduziert wird und durch gesetzliche Vorgaben nicht mehr nachfragegerecht angeboten werden kann. Dies ist ein Einfallstor für die Organisierte Kriminalität.“ Stecker sieht zwei Maßnahmen, um dem Problem Herr zu werden: „Das legale Angebot ist ein Bollwerk gegen den Schwarzmarkt und Partner im Kampf gegen die Illegalität! Dafür muss es gestärkt werden, um illegale Angebote auszutrocknen. Zudem muss der Vollzug gestärkt werden, um den Schwarzmarkt in die Zange zu nehmen.“

Verheerende Entwicklung

Die derzeitige Marktentwicklung stehe dem aber leider entgegen. „Der legale Markt steht seit Jahren in einem harten Wettbewerb mit einem wachsenden illegalen Markt. Wir schätzen, dass den bundesweit ca. 161.000 legalen Geräten mindestens 50.000 illegale Geräte entgegenstehen – Tendenz stark steigend!“ Aus Sicht des Spielerschutzes sei das verheerend: „Wer auf dem Schwarzmarkt spielt, ist vollkommen ungeschützt: Ohne Einzahl- und Verlustgrenzen! Ohne Sperrdatei! Ohne geschultes Personal, das sie schützt!“

Insgesamt bleibe die Organisierte Kriminalität eine der größten Bedrohungen für die innere Sicherheit in Deutschland, heißt es im Kontext der Veröffentlichung des aktuellen Bundeslagebilds zur Organisierten Kriminalität. Gewalt, Einflussnahme und Geldwäsche bestimmten das Bild – mit erheblichen Folgen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.

Bild: © AWI/DAW/Neumann