Automatenwirtschaft trifft Politik in Düsseldorf: „Verbesserungen dringend nötig“

Über 130 Gäste aus Politik, Verwaltung, verschiedenen Verbänden und der Automatenwirtschaft tauschten sich am 6. November im Düsseldorfer Rheinturm bei einem Parlamentarischen Abend aus. Eingeladen hatten der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und der Deutsche Automaten-Verband (DAV).

„Unser Angebot ist sicher“

DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker wies eindringlich auf die dramatische Ausbreitung illegaler Glücksspielangebote in ganz Deutschland hin. „Der legale Markt steht seit Jahren in einem harten Wettbewerb mit einem wachsenden illegalen Markt. Wir schätzen, dass bundesweit mindestens jedes dritte Gerät illegal ist – Tendenz stark steigend!“ Deshalb müsse das legale Automatenspiel in Deutschland deutlich gestärkt werden. „Legale Geräte müssen den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher wieder gerecht werden und Spielfreude vermitteln. Unser Angebot ist sicher. Nun muss es auch wieder nachfragegerecht sein dürfen, damit Abwanderung in Illegalität langfristig vermieden werden kann. Das ist der wirksamste Verbraucherschutz.“

Verantwortungsvolle Betriebe

Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen stellte heraus, dass die Automatenwirtschaft sich ihrer Verantwortung für den Verbraucherschutz sehr bewusst sei. „Die allermeisten Betriebe sorgen aktiv und penibel für einen sicheren und fairen Spielbetrieb. Auch das gemeinsame Engagement mit Behörden und Beratungsstellen zeigt die Übernahme von Verantwortung.“ Ein solches Bewusstsein ist wichtig, denn Glücksspiel hat sich verändert: Es findet heute vermehrt auf dem Handy statt – jederzeit und überall. Diese ständige Verfügbarkeit macht es besonders für junge Menschen gefährlich. Deshalb müssen wir unseren Schutz an die digitale Realität anpassen – beim Jugendschutz, bei der Suchtprävention und auch beim Verbraucherschutz. Wo Risiken sind, da braucht es Regeln und Verantwortung.“

„Brauchen politische Unterstützung“

DAV-Vorstandsmitglied Thomas Plöger machte deutlich, dass das legale Spiel seinen Kanalisierungsauftrag kaum noch wahrnehmen könne. „Zu sehr werden Spielhallenunternehmen durch immer mehr Vorschriften und Regulierungen, die wiederum zu immer höheren Kosten führen, aus dem Markt verdrängt.“ Das illegale Spiel übernehme diese Anteile und breite sich ungestört bis in den ländlichen Bereich des Landes aus. „Als mittelständische Unternehmer brauchen wir politische Unterstützung an dieser Stelle“, forderte er. „Wir brauchen dringend qualitative Verbesserungen in Bezug auf die Nachfolgeregelung in unseren Familienunternehmen sowie den Mitarbeitereinsatz in den Spielhallen.“

Auch für Unterhaltung war beim Parlamentarischen Abend der Automatenwirtschaft in Düsseldorf gesorgt. Tischkicker-Weltmeister Chris Marks veranstaltete mit den Gästen ein Turnier.

Bild (v. l.): Nico Ernstberger (Beauftragter für DAW-Länderkommunikation in Nordrhein-Westfalen), Thomas Plöger, Silke Gorißen und Georg Stecker. © AWI/DAW/Coscia