HAV: Zwischen Optimismus und Riesenproblemen

Aktuell sind keine leichten Zeiten für die Unternehmerschaft in Hamburg, trotzdem schaute man bei der Jahreshauptversammlung des Hamburger Automaten Verbands (HAV) am 18. November optimistisch in die Zukunft. In die Zukunft geht der Verband dabei mit bekannten Gesichtern: Der gesamte Vorstand wurde in seinen Ämtern bestätigt.

„Das nächste Jahr wird entscheidend“

Entscheidend für die Zukunft der Branche, auch in der Hansestadt, wird die neue Spielverordnung sein. Hierfür gibt einen gemeinsamen 20-Punkte-Plan von Industrie sowie Bundes- und Landesverbänden, den „Wunschzettel der Branche“. „Wir hoffen auf einen guten Gesetzesentwurf“, gab sich Gundolf Aubke, 1. Vorsitzender des HAV, erwartungsfroh. In Hamburg hofft man zudem bei der Anzahl der Geräte pro Spielhalle zu der Regelung der Spielverordnung zurückzukehren. Derzeit sind nach dem Hamburger Spielhallengesetz nur acht Geräte pro Halle zulässig. „Das nächste Jahr wird entscheidend sein“, erklärte Verbandsjustiziar RA Sven Achnitz hierzu.

Auch im Norden ist die Konkurrenz durch das illegale Spiel eines der beherrschenden Themen. „Das ist ein Riesenproblem“, erklärte Aubke. 30 bis 50 Prozent des Umsatzes des terrestrischen Spiels werde inzwischen durch illegale Automaten erwirtschaftet, Tendenz steigend. Den Vollzug sei dabei laut dem 1. Vorsitzende häufig überfordert und ohnehin personell überlastet. Zudem reiche das Strafmaß nicht, um die organisierte Kriminalität abzuschrecken.

„Auf den Straßen belegbar“

Dr. Daniel Henzgen, Mitglied der Geschäftsführung von Löwen Entertainment, sieht sich mit Blick auf die Branche als „kontrollierten Optimisten“. Er beobachtet, dass die Politik sich zunehmend gesprächsbereiter zeigt, auch angesichts eigener finanzieller Nöte. „Durch eine geschlossene Spielhalle ist noch keine Stadt reich geworden.“ Außerdem lasse sich das Problem des illegalen Spiels kaum ignorieren, sondern sei „in den Straßen Hamburgs und der Republik belegbar“. Der aktuellen Glücksspielstaatsvertrag erteile dagegen den legalen Anbietern den öffentlichen Auftrag zur Kanalisierung. Die Branche sei somit „Partner der Politik“, erklärte Henzgen. Angesichts dieser Argumente, zeigte sich Henzgen „optimistisch, dass es überall im Bundesgebiet besser wird“.

Bild: Der alte und neue Vorstand des HAV (v. l.): Matthias Wende (erweiterter Vorstand), Frank Sengpiel (stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister), Gundolf Aubke (1. Vorsitzender), Maximilian Eich (erweiterter Vorstand) und Justiziar Rechtsanwalt Sven Achnitz.

Ähnliche Themen aus dieser Rubrik