18.11.2025
Illegales Glücksspiel und Organisierte Kriminalität: Wachsendes Problem
Die Gefahr von illegalem Glücksspiel und Organisierter Kriminalität beleuchtet aktuell ein Artikel der Rheinischen Post. In NRW stellen Sicherheitsbehörden regelmäßig illegale Glücksspielautomaten bei Durchsuchungen im Kampf gegen die Clankriminalität sicher. Die Einflussnahme der Kriminalität in diesem Bereich beobachtet der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft mit wachsender Sorge. „Illegales Glücksspiel fällt nicht vom Himmel. Der Schwarzmarkt wird produziert, indem das legale Angebot stark reduziert wird und durch gesetzliche Vorgaben nicht mehr nachfragegerecht angeboten werden kann. Dies ist ein Einfallstor für die Organisierte Kriminalität“, so DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker in der Rheinischen Post (RP). Das legale Spiel als Bollwerk gegen den Schwarzmarkt „muss gestärkt werden, um illegale Angebote auszutrocknen“, macht er deutlich. Genauso müsse der Vollzug gestärkt werden, um den Schwarzmarkt in die Zange zu nehmen. Dass die Strukturen hier immer größer werden, zeigt auch games & business in der aktuellen November-Ausgabe.
Hohe finanzielle Schäden
Dem Staat entgeht laut RP-Bericht eine hohe Summe an Steuern. Bei einem illegalen Automaten, der ein Jahr läuft, kann es zu einem Schaden von einer Million Euro kommen. Die weiteren Summen laut Polizeiangaben: Durchschnittlich würden zwischen 9.000 und 14.000 Euro in illegale Geräte eingeworfen. Die Einnahmen hingen aber stark vom Aufstellort der manipulierten Automaten ab, so die Polizei. In einen einzigen illegal betriebenen Spielautomaten in Nordrhein-Westfalen wurden demnach innerhalb eines Jahres 423.000 Euro gesteckt. Noch eine weitere Relation wird verdeutlicht: Knapp vier Stunden braucht es, um an einem illegalen Automaten 3.000 Euro zu verlieren. Bei einem legalen Automaten hätte man dagegen mehr als 50 Stunden gebraucht, um diese Summe zu verspielen. Hier geht’s zum Artikel.
Herausforderung für den Vollzug
In einer aktuellen Antwort der Landesregierung NRW auf eine Kleine Anfrage zum illegalen Glücksspiel und kommunalen Vollzugsdefiziten in NRW heißt es: „Das illegale Glücksspiel in Nordrhein-Westfalen breitet sich trotz bestehender gesetzlicher Regelungen ungehindert aus. Insbesondere nicht zugelassene ‚Fungames‘ werden vermehrt in Kiosken, Tankstellen oder Gaststätten betrieben.“ Zuletzt fiel auf der Justizministerkonferenz der Länder am 7. November in Leipzig der Beschluss, härter gegen illegales Glücksspiel und Fungames-Automaten vorzugehen. Seitens der niedersächsischen Justizministerin hieß es dazu, dass sich Fungames äußerlich häufig als erlaubnisfreie Unterhaltungs- oder Geschicklichkeitsspiele darstellten. Tatsächlich aber würden Gewinne in bar als sogenannte ‚hand-pay-outs‘ ausgezahlt werden. Die bisherige Praxis zeige, dass diese Auszahlungen oftmals nicht nachweisbar sind und Ermittlungsverfahren deshalb eingestellt werden müssen.
Bild: © Polizei Köln