Automaten-Verband Saar: „Sehr positives Erscheinungsbild“

Im Saarland stehen Änderungen am Glücksspielgesetz an. Eine Entscheidung in dieser Thematik war eigentlich schon für den April erwartet worden, doch die Politik vertagte sich. Noch ist also nicht sicher, was auf die Automatenunternehmer an der Saar in den nächsten Jahren zukommt. Die anstehende Entscheidung prägte auch die Mitgliederversammlung des Automaten-Verbands Saar (AVS) am 9. Mai in Völklingen.

Der 1. Vorsitzende Rudolf Buchheit (Foto) berichtete von der nicht immer einfachen Auseinandersetzung mit der Politik: „Man stößt auf viele Vorurteile.“ Hier würde der AVS mit seinem „sehr positiven Erscheinungsbild“ wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Buchheit nannte drei zentrale Punkte, welche für die Automatenwirtschaft im Land in Hinblick auf die Entscheidung, die er frühestens im Sommer erwartet, wichtig sind. Eine Verlängerung der Konzessionssicherheit von fünf auf zehn Jahre soll die Planungssicherheit erhöhen. Zudem sollen in den Spielhallen Getränke und Speisen auch weiterhin erlaubt bleiben. Der dritte wichtige Aspekt sind laut Buchheit die Abstandsregelungen, für die es im Saarland bisher keine Ausnahmen gibt.

Bis zur Entscheidung ist laut AVS-Justiziar Harro Bunke „ständiges Bohren“ bei der Politik notwendig. Gleichzeitig sei die Verschiebung kein Grund nervös zu werden: „So haben wir mehr Zeit zu arbeiten.“ Bunke zeigte sich optimistisch und hofft auf ein gutes Ergebnis, gerade was den Ausschank von Getränken und die Konzessionssicherheit angeht.

Thema Illegalität fruchtet

Wie überall im Bundesgebiet war auch an der Saar der Kampf gegen illegales Spiel eines der großen Themen. Dem 2. Vorsitzenden des AVS Markus Schackmann zufolge machen die illegalen Angebote den Unternehmern aktuell „schwer zu schaffen“. Dabei ist es wichtig, das Thema auch gerade im Umgang mit politischen Entscheidungsträgern hervorzuheben, waren sich die Referenten einig. Lars Rogge, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verbands der Deutschen Automatenindustrie (VDAI), unterstrich die Bedeutung: „Wir müssen das Problem der Illegalität klar aufzeigen.“ Hierzu seien wissenschaftlich valide Fakten vonnöten, um die Politik zu erreichen. Ein Eindruck, den auch Rudolf Buchheit teilt: „Das Thema Illegalität fruchtet!“

Stephan Burger, Justiziar des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA), forderte die anwesenden Mitglieder auf, die Behörden im Kampf gegen das illegale terrestrische Geldspiel zu unterstützen: „Bleiben Sie dran!“ Hierfür habe der Bundesverband das Portal BA-larm geschaffen, über welches Verstöße gemeldet werden können. Auch Harro Bunke teilte den Aufruf, Verstöße zu melden: „Das ist keinesfalls Kameradenschelte, sondern Sie wehren sich damit gegen illegale Betreiber.“

Allianzen schmieden

Laut Thomas Breitkopf, Präsident des BA, gilt es vor allem darum die Vorteile der Branche zu betonen: „Wir verkaufen Spielfreude.“ Er lobte eine „wahnsinnig starke Gemeinschaft“, in der jeder wichtig sei. Für Breitkopf ist es wichtig, die Interessen des stationären Automatenspiels zu vertreten, ohne dabei Rücksicht auf die anderen Glücksspielbereiche Online, Sportwette oder Spielbanken zu nehmen. Hierfür sei eine Kombination aus starken Landesverbänden und einem starken Bundesverband dringend notwendig.

Einigkeit auch über Branchengrenzen hinaus betonte Frank Hohrath, Geschäftsführer des Dehoga Saarland. Ähnlich wie im terrestrischen Geldspiel seien auch im Hotel- und Gaststättengewerbe viele Betriebe von Schließungen bedroht. Deshalb lautet Hohraths Aufforderung: „Lasst uns neue Allianzen schmieden!“ Nur starke Verbände und Koalitionen hätten eine Chance in einer politischen Kultur der Übergriffigkeit.