Jette Nygaard-Andersen, CEO von Entain, verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Das berichten Intergame und die Financial Times. Stella David, derzeit Senior Independent Non-Executive Director, wird nach Angaben von Intergame ab sofort interimsweise neue CEO von Entain und bleibt in dieser Funktion, bis ein dauerhafter Ersatz für Nygaard-Andersen gefunden ist.

Bedenken der Entain-Investoren

Die britischen Zeitungen „The Sunday Times“ und „Financial Times“ hatten in den letzten Wochen berichtet, dass Nygaard-Andersen wegen ihrer M&A-Strategie (Mergers and acquisitions) unter dem Druck von Investoren stand. Ein wichtiger Unterstützer von Entain, Eminence Capital, habe sich nach dem 750-Millionen-Pfund-Kauf des polnischen Betreibers STS durch die Gruppe „unmissverständlich“ geäußert. Den Berichten zufolge hätten Investoren den Druck auf Nygaard-Andersen aufrechterhalten. In einem aktuellen Bericht der „Financial Times“ hätten mehr als 20 Stimmen ihre Besorgnis über den Wert von 11 Zusatzakquisitionen zum Ausdruck gebracht, die seit dem Start von Nygaard-Andersen als CEO 2021 zu einem Gesamtpreis von 2 Milliarden Pfund abgeschlossen wurden. Ein institutioneller Investor habe von einem „rasanten Ansturm auf ununterbrochene Fusionen und Übernahmen“ gesprochen, trotz der Schwierigkeiten im Kerngeschäft von Entain. Darüber hinaus habe er auf einen „Mangel an Verständnis“ für das Unternehmen und die Stimmung der Aktionäre hingewiesen.

Entain kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen: Das Unternehmen unterzeichnete kürzlich eine Vereinbarung in Höhe von 585 Millionen Pfund mit der britischen Staatsanwaltschaft. Es geht um mutmaßliche Bestechungsdelikte im Zusammenhang mit besagter türkischer Tochterfirma, die von GVC Holdings, dem Vorgängerunternehmen von Entain, 2017 verkauft wurde.