
17.05.2024
Jungunternehmer: KI für die Spielhalle
KI, ChatGPT und Automatisierung – die Jungunternehmer des Deutschen Automaten-Verbands (DAV) präsentierten sich einmal mehr als Zukunftsschmiede für die Branche in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Wie mit Hilfe künstlicher Intelligenz Arbeitsprozesse in Spielhallen vereinfacht und beschleunigt werden können, war ein Themenschwerpunkt ihres Treffens am 16. Mai in Bornheim. Gastgeber war das Familienunternehmen Pütz Automaten, in dessen Bowlingcenter die Gruppe seit Jahren regelmäßig zusammenkommt.
KI-gesteuerter Leitfaden für Servicekräfte
„Die größte Herausforderung besteht darin, Anwendungsfälle für KI im eigenen Unternehmen zu ermitteln“, sagte Prasath Krishnamoorthy, Gründer und Eigentümer von P-Cation im sauerländischen Arnsberg, der als Referent eingeladen war. Er bietet KI-gestützte Automatisierungslösungen für Firmen an. Wie viel Potenzial auch für Automatenunternehmer in diesen Lösungsansätzen stecken kann, wurde rasch deutlich. In Diskussionen erörterten die Jungunternehmer unter der Moderation von Alexander Todt diverse Möglichkeiten – beispielsweise für Servicekräfte einen KI-gesteuerten Chat einzurichten. Der sollte in der Lage sein, immer wieder aufkommende Fragen aus dem Spielhallenalltag so umfassend zu beantworten, dass die Servicekräfte den Spielhallenbetreiber deshalb nicht mehr kontaktieren müssen. Die Jungunternehmer Hanna Eßer, Arndt Brüning, Patrick Müller, Yannik Pütz und Alex Todt stellten außerdem in einem Workshop vor, an welchen Stellen ChatGPT den Unternehmensalltag erleichtern kann. Sie zeigten, wie diese KI beispielsweise Stellenausschreibungen im Handumdrehen entwickelt.
DAV bekommt Beauftragten für V-Steuer
Eine Idee, die auch DAV-Vorstandsmitglied und Vizepräsident des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) Freddy Fischer begeisterte. Fischer lobte die Zuversicht und die Kreativität der Jungunternehmer und forderte sie auf, diesen Geist noch stärker nach außen zu tragen. Die Automatenbranche stehe derzeit unter einem enormen Druck. Extrem hohe Vergnügungssteuersätze, ein explodierender illegaler Glücksspielmarkt und eine nicht mehr zeitgemäße Spielverordnung seien nur die markantesten Punkte, die den Anbietern des legalen Glücksspiels zu schaffen machten. Eine falsche politische Regulatorik sorge dafür, dass immer mehr legale Geldspielgeräte aus dem Markt verschwänden, während gleichzeitig immer mehr illegale Geräte in den Markt drängten.
Trotz zahlreicher Spielerschutzmaßnahmen des legalen Spiels – OASIS, Freischaltung, Personalschulungen – könne man den Eindruck haben, „der Staat will uns offensichtlich aus Unkenntnis kaputtmachen und fördert so den illegalen Markt“. Deshalb sei es wichtig, dass alle Automatenunternehmer den Kontakt zur Politik in ihrer Region suchten und auf diese Schieflage hinwiesen. Um konkret das Thema Vergnügungssteuer besser in den Griff zu bekommen, habe der DAV beschlossen, einen Vergnügungssteuer-Beauftragten einzusetzen, kündigte Fischer an. Aber auch dieser sei auf die Zuarbeit der Unternehmer vor Ort angewiesen, betonte der BA-Vize.
Auch die aktuelle politische Lage für die Branche in Nordrhein-Westfalen sowie Methoden zur optimalen Sicherung des Fiskaldatenspeichers wurden in Bornheim thematisiert. Einen ausführlichen Bericht über das Treffen der DAV-Jungunternehmer finden Sie in der kommenden Ausgabe von games & business! Falls Sie noch kein Abonnent sind, geht es hier zum kostenlosen Probe-Abo.