Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer: Warten auf moderne Zeiten

Über den Stand bei der Spielverordnung gab es auf der Jahreshauptversammlung des Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) nicht so rasend viel zu berichten. Also dominierte der Austausch über die Situation beim illegalen Spiel, bei OASIS und juristische Fragen die Versammlung, die zur großen Freude der Vorsitzenden Sabine Dittmers Meyer dennoch sehr lebendig verlief: „Wir haben eine tolle Atmosphäre im Verband.“

Spiel zeitgemäß machen

Rasch wurde beim FGA deutlich, dass die Frage der Spielregeln für das Geldspiel und die Entwicklung des illegalen Spiels unmittelbar miteinander zu tun haben. „Unser Angebot ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte Andy Meindl. „Und deswegen wandern unsere Gäste zum illegalen Spiel ab.“ Der Verbraucherschutz funktioniere deswegen immer weniger, so der FGA-Vorstand und Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands. Deswegen müsse das Geldgewinnspiel in einen zeitgemäßen Rahmen eingepasst werden. Meindl konnte allerdings nicht viel Hoffnung machen, dass das bald passiert. „Ich fürchte, wir brauchen dafür noch einiges an Geduld und Überzeugungsarbeit, obwohl die Verbände hier ihren Job wirklich gut machen.“ Allerdings warnte er auch vor dem Aderlass, den die Branche derzeit durchläuft. „Ist die Branche weg, dann ist nicht das Spiel weg. Sondern komplett illegal.“

Wie die Behörden derzeit mit dem illegalen Spiel umgehen, darüber gibt es ganz widersprüchliche Beobachtungen. Wie RA Markus Röll ausführte, hat es die Thematik in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung geschafft: „Das ist schon sehr viel.“ Außerdem beschäftige sich die Justizministerkonferenz mit dem Problem. „Wenn man sich recht erinnert, sollte noch vor einem Jahr der Paragraf 284 zum illegalen Spiel abgeschafft werden. Da haben wir jetzt ein völlig anderes Bild“, war Röll zufrieden.

Rauher Ton

Noch scheint dieses Bild aber in der Praxis nicht so recht anzukommen, beobachtet RA Jörg Schintze: „Je weniger die Behörden mit den Illegalen klarkommen, desto mehr konzentrieren sie sich auf die Kontrolle der legalen Unternehmen, um Aktivität zu zeigen.“ Dabei habe sich der Ton deutlich verändert. „Früher hat man bei Problemen auch schon mal gemeinsame Lösungen gesucht. Jetzt kommt sofort das Bußgeld“, beklagte Schintze den rauhen Ton. Und Röll verwies auf die teilweise absurden Höhen, die die Bußgeldkataloge inzwischen erreicht haben. „Und außerdem ist sehr schnell die Zuverlässigkeit in Gefahr“, warnte er.

Auf einem sehr guten Weg sieht man beim FGA die Entwicklung beim Anschluss der Geräte in der Gastronomie an das Spielersperrsystem OASIS. Wie Michael Stang berichtete, sind 28.000 Plätze angeschlossen: „Das ist eine sehr hohe Anschlusstiefe.“ Stang lobte die OASIS-Zentrale beim Regierungspräsidium Darmstadt für die technischen Fortschritte. „Die wissen, was los ist.“ Und er mahnte gleichzeitig zu sehr sorgfältigem Umgang mit der Spielgastprüfung vor dem Spiel. Vorsitzende Sabine Dittmers-Meier bekräftigte diesen Aspekt. Legale Unternehmen dürften sich hier keine Schwachstellen erlauben. Sie empfahl jedem zu automatisierten Prüfsystemen aus der der Industrie zu greifen: „Wir habe gute Erfahrungen damit gemacht. Vor allem sind wir damit unabhängig von der personellen Situation vor Ort.“ Darüber und über Fragen der Vergnügungssteuer sowie der Spielverordnung diskutierte die Versammlung zur Zufriedenheit der Vorsitzenden Dittmers-Meyer lebhaft: „Wir sind eine gute Truppe.“ Mehr zur Jahreshauptversammlung des Fachverbands lesen sie in der Dezember-Ausgabe von games & business.

Bild: Der aktuelle FGA-Vorstand. © games & business