21.01.2022
Gastro: Irreparable Schäden drohen
Die Ergebnisse der aktuellen Dehoga-Umfrage unterstreichen dem Bundesverband zufolge die weiterhin katastrophale Lage des Gastgewerbes. Danach melden die Betriebe in der ersten Januarhälfte wachsende Umsatzverluste von 55,1 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. 56,7 Prozent der Unternehmer sehen ihre Existenz bedroht. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53,7 Prozent) habe zudem für Januar Kurzarbeit angezeigt – doppelt so viele wie noch im November 2021. Dieser sprunghafte Anstieg verdeutliche den Negativtrend, so der Dehoga. Bereits Anfang der Woche meldete das Statistische Bundesamt Zahlen zum Gastgewerbe, die die massiven Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Branche deutlich machen.
„Es ist von elementarer Bedeutung, dass jetzt alle coronabedingten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld verlängert und die Überbrückungshilfen verbessert werden. Sämtliche hart getroffenen Unternehmen müssen in dieser Phase der Pandemie existenzsichernde Unterstützung erfahren, unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl“, mahnt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Andernfalls werde der mittel- und langfristige Schaden für Unternehmen und den gastgewerblichen Arbeitsmarkt irreparabel sein.
Verantwortlich für die erheblichen Umsatzverluste in der Gastronomie und Hotellerie seien die seit Wochen geltenden 2G Plus-Zugangsregelungen sowie Absagen von Veranstaltungen und Messen. Fast 87 Prozent der Betriebe hätten einen massiven Rückgang an Gästen bestätigt, Umsatzausfälle belasteten 83,4 Prozent der Unternehmen. „Es ist dramatisch, wie viele Unternehmer auch im neuen Jahr um ihre Existenz fürchten. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, Frust und Resignation machen sich breit“, so Zöllick. Besondere Verärgerung und Verwirrung bei Betrieben und Gästen herrsche über das Regel-Chaos bei 2G Plus. 46,4 Prozent der Betreiber berichteten von Konflikten mit Gästen.
An der Umfrage beteiligten sich vom 17. Januar bis 20. Januar 2022 laut Dehoga 5.823 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.
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