Gastronomie besonders unter Druck

Das Gastgewerbe verzeichnet 2024 einen realen Umsatzrückgang. Die Gastronomie ist demnach besonders betroffen. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist der Gastgewerbeumsatz 2024 real voraussichtlich um 2,1 Prozent niedriger als 2023. Besonders stark aber fiel der Umsatzrückgang in der Gastronomie aus. Sie verzeichnete in den ersten elf Monaten 2024 einen realen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das Gastgewerbe insgesamt war die reale Umsatzentwicklung für den Zeitraum Januar bis November 2024 in acht Monaten rückläufig. Und nur in drei von elf Monaten (Februar, März und November 2024) höher als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sank der reale Gastgewerbeumsatz im Jahr 2024 nach den bisher vorliegenden Destatis-Zahlen voraussichtlich um 12,6 Prozent.

Hohe Kosten und Mehrwertsteuererhöhung

Einen Blick auf die Entwicklung im Dezember 2024 liefert die aktuelle Umfrage des Dehoga Bundesverbands zur wirtschaftlichen Lage. Danach haben die Umfrageteilnehmer im Dezember 2024 nominal 4,4 Prozent weniger umgesetzt als im Dezember 2023. Darüber hinaus befürchtet jedes dritte Unternehmen (33,5 Prozent), im Jahr 2025 in die Verlustzone zu rutschen. Steigende Kosten, die erhöhte Mehrwertsteuer und sinkende Umsätze belasteten die Branche schwer, heißt es dazu vom Verband. Besonders hart treffe es die speisengeprägte Gastronomie. Hier bangten 41,7 Prozent um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Nur jeder fünfte Betrieb blicke optimistisch auf das Jahr.

Die Betriebe leiden demnach besonders unter der gestiegenen Mehrwertsteuer. 84,7 Prozent bezeichneten diese als die mit Abstand größte Herausforderung. „Die Heraufsetzung der Mehrwertsteuer hinterlässt gravierende Spuren und hat fatale Folgen für die Betriebe“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Viele stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Um aus der Talsohle herauszukommen, brauche es jetzt einen konsequenten wirtschaftspolitischen Kurswechsel.

Forderung nach Entlastungen und Perspektiven

Der Dehoga Bundesverband fordert Entlastungen und Perspektiven. „Ein Weiter so darf es nicht geben“, so Zöllick. Von der zukünftigen Bundesregierung erwarte er dringend die „überfällige Stärkung der Wirtschaft“. Für die Branche fordert der Dehoga-Präsident an vorderster Stelle die einheitliche Besteuerung von Speisen mit 7 Prozent. „Die Ungleichbehandlung unserer Branche muss endlich dauerhaft beseitigt werden.“ Weiter erwartet Zöllick mehr Flexibilität durch die Wochenarbeitszeit nach EU-Recht, mehr Netto vom Brutto und einen konsequenten Abbau von Bürokratie. An der Umfrage des Dehoga zur wirtschaftlichen Lage nahmen nach Angaben des Vrebands vom 14. bis zum 20. Januar 3.257 gastgewerbliche Unternehmen aus ganz Deutschland teil.

Auch von der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, der der Dehoga Bundesverband angehört, kommt der Ruf nach Reformen seitens der Politik zur Entlastung und für Zukunftsfähigkeit der Betriebe. Als zentrale und prioritäre Handlungsfelder der neuen Bundesregierung nennt die AG Mittelstand in ihrer Reformagenda den Bürokratieabbau für den Mittelstand konsequent und spürbar voranzutreiben, die Fachkräftebasis zu sichern, die analoge wie digitale Infrastruktur zu modernisieren sowie steuerliche und regulatorische Reformen vorzunehmen.

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